Expertin: Wien hat Rattenplage

Baustellen und Hitzewelle lösen Rattenplage aus

Teilen

Ausgetrocknete Kanäle und offene Baugruben treiben die Ratten ans Tageslicht.

Während die ländlichen Gebiete unter einer gewaltigen Mäuseplage stöhnen, die ganze Ernten im Weinviertel vernichtet, tauchen im innerstädtischen Bereich in diesem Hitzesommer immer mehr Ratten auf.

Rattenplage ist da. "Wie viele Ratten es genau sind, kann kein Mensch schätzen. Aber klar ist: Wien leidet derzeit unter einer Rattenplage", sagt eine, die es wissen muss. Marianne Jäger, Chefin der Schädlingsbekämpfer in der Wiener Wirtschaftskammer, erklärt auch, warum derzeit vor allem im innerstädtischen Bereich die Rattenplage zunimmt: "Die Hitze führt dazu, dass bestimmte Kanäle austrocknen und kein Wasser mehr führen. Durch diese neuen Wege gelangen die Ratten plötzlich in Bereiche, die sie zuvor gar nicht betreten konnten - und natürlich locken sie menschliche Abfälle ganz besonders an. Der Naschmarkt etwa ist für eine Ratte so etwas wie Running Sushi."

Offene Baugruben locken. Und noch ein Umstand ist es, der immer wieder Ratten in neue Brutstätten lockt: "Offene Baugruben und schadhafte Kanaldeckel, die nicht richtig schließen, wirken wie Magneten - auch hier entstehen neue Wege für die Ratten hin zu Nahrungsquellen. Zusätzlich werden sie durch Bauarbeiten oft von ihren gewohnten Schlaf- und Fressstellen vertrieben, was sie ebenfalls verstärkt an die Oberfläche treibt." Hat die Zahl der Ratten zugenommen? Jäger zögert: "Das weiß niemand genau. Aber klar ist: Eine Ratte kann binnen eines Jahres bis zu 2.000 Nachkommen haben."

J. Galley

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.