"Willkommenskultur muss Ende haben"

Blümel: Absage zur Aufnahme von Flüchtlingskindern in Wien

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''Wir Iösen keine Probleme, wenn wir Migranten nach Wien holen'', sagt ÖVP-Kandidat für Wien Gernot Blümel zu den Plänen der Stadt Wien, Flüchtlingskinder aufzunehmen.

Wien. Wien will 100 schutzbedürftige Kinder aus Flüchtlingscamps auf griechischen Inseln - vorwiegend aus dem Lager Moria auf Lesbos - aufnehmen. Das geht aus einem Antrag von SPÖ, Grünen und Neos hervor, der am Montag im Landtag von den drei Parteien beschlossen wurde. Die ÖVP ist gegen dieses Pläne: "Wir lösen keine Probleme, wenn wir Migranten nach Wien holen. Sie werden nur weiter verschärft. Das Jahr 2015 darf sich nicht wiederholen und die falsch verstandene Willkommenskultur muss in Wien ein Ende haben!", so Blümel gegenüber oe24.
 
Scheinbar seien aber Bezirke mit über 90 Prozent nicht-deutschsprachigen Schülern noch immer nicht genug, so Blümel in einem Gespräch mit oe24. Die neue linke Allianz aus SPÖ, Grünen und Neos wolle zusätzliche Migranten nach Wien holen. Das würde es mit der ÖVP in der Stadtregierung sicher nicht geben. Gerade in Wien brauche es eine Mitte-rechts-Politik mit Anstand und Hausverstand. Denn viele Menschen fühlten sich in ihren Grätzeln in Wien nicht mehr zu Hause. Favoriten habe gerade erst gezeigt, wohin rot-grüne Integrationspolitik führe, so der VP-Spitzenkandidat für Wien.
 
Griechenland habe im Übrigen heuer bereits 1 Million Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds erhalten. Innenminister Nehammer habe zudem vergangene Woche 2 Millionen Euro an weiteren Hilfen vor Ort zugesagt.

Das steht im Antragstext

Im Antragstext von SPÖ, Grünen und Neos wird auf eine Initiative unter Federführung der EU-Kommission verwiesen, wonach fürs Erste 1.000 besonders Schutzbedürftige von griechischen Lagern in andere EU-Staaten verlegt werden sollen. Wien fordert nun die Bundesregierung auf, "sich am EU-Programm zu beteiligen und die ausreichenden Kapazitäten für die Aufnahme von 100 schutzbedürftigen Kindern in Wien aufzuzeigen", wie es im Papier heißt. Denn die Bundeshauptstadt habe genügend Kapazitäten, die genannte Zahl an Kindern aus Moria aufzunehmen und zu versorgen, wird erklärt.
 
"Allein im Lager Moria sind aktuell rund 16.000 Menschen, das geht über die eigentliche Kapazität von knapp 3.000 Menschen weit hinaus." Generell seien die Zustände in den Lagern für Asylwerber und Migranten auf den griechischen Inseln schon seit Jahren nicht mehr menschenwürdig: "Viele haben ihre Eltern verloren, die hygienischen Zustände sind furchtbar, die Menschen leiden, anstatt zu leben." Covid-19 habe "diese untragbaren Zustände" noch weiter verschärft.
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