20231216_66_803355_231216_xx_ITV_Raphael_Robl_und_Frau_sohn_von_todesopfer_co-unfall_wien_3min05_BM.jpg

Floridsdorf

Ein Toter und zwei Schwerverletzte nach CO-Unfall in Wien

Teilen

Ein Mann ist in Wien nach einem Kohlenstoffmonoxid-Unfall verstorben.  

Sein Sohn und dessen Freund wurden beim Versuch, den Vater zu retten, schwer verletzt, wie die Feuerwehr am Samstag mitteilte. Zu dem Zwischenfall kam es am Freitagnachmittag in einem Einfamilienhaus in einer Kleingartenanlage in Wien-Floridsdorf.

Der Sohn und dessen Freund (22 und 23 Jahre alt) fanden den 54-jährigen Vater regungslos im Haus und begannen sofort mit einer Reanimation. Zugleich alarmierten die jungen Männer die Einsatzkräfte. Die Kohlenstoffmonoxid-Warngeräte der Sanitäter der Berufsrettung Wien schlugen nach dem Eintreffen sofort Alarm. Unter Atemschutz kam es daraufhin zu eine großflächigen Kontrolle des Gebäudes durch die Berufsfeuerwehr Wien. Da eine hohe CO-Konzentration nachgewiesen werden konnte, wurden alle Fenster geöffnet und ein Druckbelüftungsgerät eingesetzt.

Notstromaggregat im Haus betrieben

Grund für den Unfall dürfte der Betrieb eines Notstromaggregats im Haus gewesen sein. Die genaueren Umstände werden aber noch ermittelt. Der 54 Jahre alte Mann starb noch an Ort und Stelle. Die beiden jungen Männer mussten zur weiteren Behandlung in ein Spital gebracht werden.

Die Feuerwehr war mit 24 Einsatzkräften und sechs Fahrzeugen im Einsatz im Schwarzen Weg. Nach einer guten Stunde konnten die Feuerwehrfrauen und -männer gegen 17.00 Uhr wieder abziehen.

Sohn des Opfers spricht gegenüber oe24.TV

Gegenüber oe24.TV äußerte sich der Sohn des Opfers, der mittlerweile wieder das Krankenhaus verlassen durfte. "Es ist gestern bei uns im Keller ein Benzingenerator gestanden, wo die Abgase leider Gottes fehlgelaufen sind und wodurch das Kohlenmonoxid in das Badezimmer gekommen ist, wo mein Vater in der Badewanne gelegen ist und dann dort verstorben ist", erzählt er ruhig und gefasst. "Er hat mich noch dreimal zehn Minuten vorher angerufen, hat dreimal noch probiert, um Hilfe zu rufen. Ich und mein Freund haben uns sofort angezogen und sind hergelaufen. Wir haben ihn dann schon im Badezimmer gefunden."

Sohn von Verstorbenen in oe24.TV
© oe24.TV
× Sohn von Verstorbenen in oe24.TV
Der Sohn des Verstorbenen. 

"Es war leider Gottes schon jede Hilfe zu spät"

Anschließend versuchten sie ihn noch zu reanimieren mit den Anweisungen der Rettung über das Telefon. "Aber es war leider Gottes schon jede Hilfe zu spät." Er selbst habe das meiste auch erst heute mitbekommen, da er mit der Rettung in ein Krankenhaus gebracht wurde. Sein Freund hätte eine Kohlenmonoxid-Vergiftung von 25 Prozent erlitten, er eine mit 36 Prozent. Gesundheitlich gehe es ihm mittlerweile wieder einigermaßen gut, dennoch sei er noch sehr aufgebracht "dadurch, dass alles so passiert ist."

Große Gefahr durch Kohlenmonoxid 

Kohlenstoffmonoxid (CO) ist ein farbloses und geruchloses Gas, das genauso schwer ist wie Luft. Bei einer schweren CO-Vergiftung erstickt der Organismus innerlich. Das Gas hat eine hohe Bindungsfähigkeit an den Blutfarbstoff Hämoglobin und verhindert laut Experten schon in geringer Konzentration den Transport von Sauerstoff. Die Symptome beginnen mit Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen.

Kohlenstoffmonoxid entsteht hauptsächlich bei der unvollständigen Verbrennung von Brenn- und Treibstoffen. Aus diesem Grund sind verbrennungsmotorisch betriebene Geräte vorrangig für die Verwendung im Freien vorgesehen, hieß es von der Feuerwehr. Bei der Nutzung in Gebäuden ist eine ordnungsgemäße, fachmännische Abgasführung ins Freie zwingend erforderlich.
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.