Videoaufzeichnungen

Erster Leonie-Täter bereits zu Haft verurteilt

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Obwohl die Ermittlungen in der Causa Leonie noch lange nicht abgeschlossen sind, hat einer der Beteiligten schon fix eine Haft ausgefasst. 

Wien/NÖ: Es geht um den 23-jährigen Sahel S., der in der Früh der verhängnisvollen Nacht auf den 26. Juni Drogennachschub in die ­Donaustadt gebracht haben soll, wo drei Landsleute des Afghanen sich bereits an der 13-Jährigen aus Tulln brutal vergangen haben sollen.

Auch der Dealer soll über Leonie hergefallen und sie vergewaltigt haben, bestreitet aber, überhaupt in der Wohnung gewesen zu sein. Er habe daher nichts mit dem Tod von Leonie zu tun.

Videoaufzeichnungen 

Wie bereits berichtet, soll es aber Videoaufzeichnungen geben, die zeigen, wie S. mit einem E-Scooter zum fraglichen Zeitpunkt über die Reichsbrücke in den 22. Bezirk gefahren ist, zudem belasten sich alle vier Verdächtigen gegenseitig. Und dann wäre da noch die einschlägige „Vorgeschichte“ des in Niederösterreich wohnenden Flüchtlings.

Begräbnis im engsten Kreis auf Friedhof in Wien

Er wurde nämlich im Mai des Vorjahres am Landesgericht St. Pölten wegen Körperverletzung, schwerer Nötigung und geschlechtlicher Nötigung einer deswegen bis heute traumatisierten Frau zu 24 Monaten Haft verurteilt. Leider musste er die zwei Jahre nicht im Stück absitzen – dann wäre er in der Todesnacht von Leonie auch gar nicht auf freiem Fuß gewesen –, sondern war nur ein halbes Jahr in Haft. Die restlichen 18 Monate wurden ihm bedingt auf drei Jahren nachgesehen.

Weil Sahel S. trotz Weisung alle Versuche eines Bewährungshelfers, mit ihm Kontakt aufzunehmen, blockierte und zu keinen Terminen erschien, wurde die bedingte Strafe widerrufen. Einspruch dagegen wollte er zuerst nicht einlegen, indem er den zugestellten Bescheid nicht behob. Später konnte er nicht mehr, weil er mittlerweile in U-Haft saß. Die eineinhalb Jahre muss der Verdächtige also unabhängig davon, wie hoch die Strafe in der Causa Leonie ausfällt, absitzen. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Die Familie des jungen Opfers indes kann das Mädchen nach Freigabe durch die Gerichtsmedizin diese Woche in Wien endlich bestatten. Ein endgültiges Obduktionsergebnis durch eine extrem penible Gutachterin, die sich vier weitere Woche für detaillierte u. a. toxikologische Untersuchun­gen erbat, wird es erst Mitte September geben. 

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