Tatverdächtige machten bei Einvernahme widersprüchliche Angaben
Wien. Nach dem Auffinden einer Frauenleiche in einer Wiener Wohnung am Sonntag hat die Obduktion Fremdverschulden bestätigt. Zwei festgenommene Tatverdächtige machten bei ihren Einvernahmen widersprüchliche Angaben, der Sachverhalt ist damit weiter unklar, berichtete die Polizei am Montag.
Ein 25-Jähriger hatte den Notruf wegen einer seinen Angaben nach "bewusstlosen" Person in der Wohnung gewählt. Sanitäter der Berufsrettung führten vergeblich Reanimationsversuche durch, für die 20-Jährige kam jede Hilfe zu spät. "Im Zuge der Sachverhaltsklärung", wie es im Bericht hieß, fanden die Polizisten einen Freund (30) des 25-Jährigen, der sich im Keller des Wohnhauses in Favoriten versteckt hatte.
Laut Angaben des 25-Jährigen kannte er die 20-Jährige seit einigen Monaten. Bei dem 30-Jährigen handelt es sich um einen Freund und Mitbewohner. Am Montagnachmittag sollten die Einvernahmen fortgesetzt werden.
Nähere Angaben wollte eine Polizeisprecherin am Sonntag nicht machen. Bei den Verdächtigen handle es sich um Österreicher, sagte sie.
Anrainer: "Habe ein Röcheln gehört"
Ein Anrainer berichtet gegenüber ÖSTERREICH, wie er seinen Nachbar mit einer Frau und einem weiteren Mann um 9 Uhr am Abend in die Wohnung hoch gehen gesehen habe. Dort hätten die "Drei die ganze Nacht Party gemacht". "Zuerst haben Sie Party gemacht und dann haben sie zu streiten angefangen, ich glaube gerauft auch", so der Anrainer. Dann habe er ein "Röcheln wahrgenommen und da dürfte das dann passiert sein". "Da habe ich dann vom Fenster rausgeschrien: ‚Hey, was ist da los! Hört‘s endlich auf!‘ Dann hat das noch ein paar Minuten gedauert – dann hat es aufgehört." Der Anrainer erzählt, dass einer der Männer rausgerannt sei und mit seinem Fuß das Glas in einer Tür kaputt getreten hätte. Der andere Mann sei mit der Frau, von der man ab dem Zeitpunkt nichts mehr wahrnahm, alleine geblieben.