Bei dem Blick auf sein Konto schaute Jakob H aus Wien nicht schlecht.
Tausende Wiener nutzen mittlerweile einen Carsharing-Dienst. Haben sich diese eben für viele auch nützlich gezeigt. Aber einer unter ihnen machte nun eine weniger angenehme Erfahrung.
Denn als Jakob H. aus Wien im November auf seinen Car2Go-Account blickt, staunte er nicht schlecht. Immerhin soll er 25.000 Euro verfahren haben. Eine Summe, die nur schwer vorstellbar ist, bedenkt man, dass eine Minute 31 Cent kostet. Damals wendete er sich bereits an die Buchungsstelle des Unternehmens und hakte nach. „Ein Systemfehler“, hieß es daraufhin. Im Dezember wurde ihm auf seinem Account die Summe wieder gutgeschrieben. Jakob dachte, die Sache hätte sich damit erledigt. Das Konto des 31-Jährigen wurde ja nicht angetastet.
Bis zum Jänner zumindest. Denn jetzt wurden Jakob plötzlich die 25.000 Euro von seinem Girokonto abgebucht oder zumindest wurde es versucht. „Natürlich wurde das Konto gesperrt. Die Summe sprengte alle Rahmen“, erklärt Jakob im Gespräch mit „oe24.at“.
Zwei Baustellen: Bank & Car2Go
Seitdem muss sich der Wiener nicht nur mit dem Carsharing-Dienst, sondern auch mit der Bank herumschlagen. Es sind zusätzliche Kosten entstanden. Er muss bei der Bank wieder seine Bonität nachweisen und beweisen, dass die Rechnung nicht durch ihn verursacht wurde.
Eine Auskunft des Unternehmens war für Jakob nur schwer zu ergattern. Zuerst wandte er sich an die Buchungsstelle, dann war diese nicht mehr zu erreichen. Anschließend an den Kundenservice, woraufhin der ihn zum Shop schickte, um dort nach Antworten und Kompensation zu suchen.
Seitens des Unternehmens wurde Jakob erklärt, dass im System fälschlicherweise eine Miete nicht ordnungsgemäß beendet wurde, woraufhin der Riesenbetrag zustande kam. „Aber eigentlich macht das keinen Sinn. Immerhin bin ich zwischendurch immer wieder andere Fahrten gefahren“, merkt der 31-Jährige an.
Posse um Vergütung
Jetzt will Jakob eigentlich nur noch seinen Schaden ersetzt haben. „Von Car2Go kam auch ein Vorschlag. Sie haben mir 30 Minuten Gratis-Fahrt als Entschädigung geboten“, sagt er. 30 Minuten gratis hätten einen Gegenwert von 9,30 Euro laut den aktuellen Tarifen. Für Jakob zu wenig und er lehnte ab. „Ich war überrascht von dem Angebot. Ich hätte mir eher 10 Stunden erwartet“, so der Carsharing-Kunde. Zuletzt bot das Unternehmen zwei Stunden gratis als Vergütung des entstandenen Schadens an, erklärt er. Ob Jakob auf dieses Angebot einsteigen wird, weiß er noch nicht.
„Eigentlich überlege ich jetzt, ob ich nicht zu einem Konkurrenten wechsle und die Sache gut sein lasse“, erklärt er schon etwas genervt von der Causa.
Unternehmen vorerst nicht erreichbar
Das Unternehmen selbst war am Dienstagabend für eine Stellungnahme nicht mehr zu erreichen. Weitere Updates werden folgen.