Bundesregierung und Landeschefs präsentierten gestern die neuen Regeln im Kampf gegen Omikron.
Wien. Künftig gilt eine FFP2-Maskenpflicht im Freien bei Unterschreitung des Zwei-Meter-Abstands, etwa auf Märkten, in Fußgängerzonen, beim Anstellen. Zudem wird die lange Quarantäne für Kontaktpersonen deutlich verkürzt. Die Unterscheidung zwischen „K1“ und „K2“ fällt weg. Dreifach Geimpfte gelten nicht mehr als Kontaktpersonen und müssen nicht in Quarantäne.
„Freiheit“. Zudem können positiv Getestete ab dem fünften Tag aus der Quarantäne freigetestet werden. Diese Änderungen gelten bereits ab morgen. Lockerungen bei der Quarantäne gibt es vor allem deshalb, weil durch eine hohe Zahl an Menschen in Quarantäne die kritische Infrastruktur (Energieversorgung, Feuerwehr, Rettung etc.) in Gefahr wäre.
Handels-Schranke. Auch muss im Handel ab 11. Jänner die 2G-Regel lückenlos kontrolliert werden, was bisher nicht der Fall war. Die Kontrollen sollen entweder beim Eingang, spätestens aber an der Kassa erfolgen. Ausgenommen sind Bereiche wie der Lebensmittelhandel und Apotheken.
Strafen. Bei groben Vergehen gegen 2G können ab 3. Februar sogar temporäre Betretungsverbote ausgesprochen werden. Die Geldstrafen werden saftig erhöht. Extremverstöße können sogar zu Geschäftsschließungen führen.
Kanzler: »Virus ist gefährlicher und omnipräsent«
Kampf. Mit aller Macht soll dadurch ein neuerliches Zusperren des Landes verhindert werden: „Kämpfen wir gegen einen weiteren Lockdown“, appellierte deshalb Kanzler Karl Nehammer: „Wir stehen vor einer sehr ernsten und herausfordernden Situation“. Das Virus sei „omnipräsent und gefährlich, weil es sich immer verändert“, so der Kanzler. Die neue Variante Omikron bringe ständig neue Herausforderungen mit sich. Einen Lockdown ausschließen will Nehammer nicht, stattdessen appelliert er, „gemeinsam so zusammenhelfen, dass man dagegen ankämpfen kann“.
Auch Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein warnte vor einem Paradigmenwechsel durch Omikron: „Die Zahlen werden höher sein, als wir uns das jemals ausmalen wollten“, sagt er.
Bei Delta sei einer von vier Infizierten intensivpflichtig gewesen, bei Omikron ist es nur einer von zehn. „Das ist keine Entwarnung“, so Mückstein: „Wir müssen auf jeden Fall den Zusammenbruch von kritischer Infrastruktur verhindern.“