Ein brutaler Ehemann nahm zweimal den Tod seiner Frau in Kauf. Er blieb dennoch frei.
Wien. Auch wenn die Vorgehensweise rechtlich gedeckt sein mag, man muss nicht alles verstehen: In Wien hat ein Serbe nacheinander seine Ehefrau bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt und später mit einem Polster zu ersticken versucht. Die Polizei ist konsequent eingeschritten. Die Frage an die Justiz, warum der 55-Jährige zwar ein Betretungsverbot kassierte, aber nur auf freiem Fuß angezeigt wurde, muss erlaubt sein.
Das Wiener Ehepaar war in seiner Wohnung im Bezirk Landstraße wegen finanzieller Schwierigkeiten schon mehrfach in Streit geraten. Zuletzt eskalierte es. Mit bloßen Händen würgte der Ehemann seine Gattin (60) bis zur Bewusstlosigkeit. Nur einen Tag später drückte er ihr einen Polster bis zur Ohnmacht ins Gesicht. Die 60-Jährige kam in ein Krankenhaus.
Erst am Mittwoch haben die Autonomen Frauenhäuser einen grundlegenden „gesellschaftlichen Klimawandel“ gegen Männergewalt an Frauen gefordert, nachdem erneut Frauen von ihren Partnern lebensgefährlich verletzt wurden. „Die Brutalität und zunehmende Männergewalt an Frauen ist unhaltbar.“ Seit 2014 haben bereits 223 Frauen ihr Leben verloren.