Nach umstrittenem Einsatz

Klima-Demonstranten misshandelt: Mildes Urteil für Prügel-Cops

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Mit eher symbolischen Urteilen kamen Polizisten nach einem Prügel-Einsatz davon. 

Wien. Die Szene tat noch im Nachhinein beim Betrachten der Videos weh: Bei der großen Klima-Demo Ende Mai 2019 schlug ein Polizist wie von Sinnen auf einen bereits am Boden fixierten Kundgebungsteilnehmer ein, hämmerte mit der Faust neun Mal in die Nierengegend des jungen Mannes. Etliche Beamte standen dabei, keiner griff ein. Das Opfer erlitt Hämatome und eine Nierenquetschung.
 Der prügelnde Beamte (33), während des Verfahrens zum Revierinspektor befördert, musste sich vor dem Straflandesgericht wegen Körperverletzung und strafbarer Handlung unter Ausnützung einer Amtsstellung verantworten. Ebenfalls angeklagt wurde ein 37-jähriger Kollege, zwischenzeitlich zum Kontrollinspektor aufgestiegen, weil er das entsprechende Einsatzprotokoll gefälscht haben soll. Er legte bei einem früheren Prozesstermin bereits ein Geständnis ab.


Der Strafprozess endete erwartungsgemäß nach Tradition an Wiens Gerichten: Beide Beamte wurden zwar schuldig gesprochen, das Strafmaß hatte eher symbolischen Charakter. Der Prügel-Cop wurde zu vier Monaten bedingt verurteilt, sein Kollege bekam ein Jahr auf Bewährung.
Nicht rechtskräftig, es gilt die Unschuldsvermutung.   

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