Messermord in Ottakring

Liebes-Aus: Darum musste Dreifach-Mama sterben

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Das Mordopfer rief in Todesangst noch die Eltern an: „Hilfe, er hat ein Messer!“

Wien. „Die tödlichste Waffe in der Küche ist der Messerblock“, weiß Promi-Anwalt Werner Tomanek im Insider-Gespräch auf oe24.TV. Der jüngste Fall in Ottakring im Brunnenmarktviertel zeigt, wie recht der Strafverteidiger hat – wie heftig ein Be­ziehungsstreit eskalieren kann und wie schnell im Stolz und im Besitzdenken verletzte toxische Männlichkeit mit dem Messer einen blutigen Schlussstrich zieht.

Dass die Aussprache mit ihrem Mann Hogir, für den weiterhin die Unschuldsvermutung besteht, unangenehm werden könnte, hatte Torevan H., Beauty-Spross einer aus Syrien zuwanderten Familie, schon geahnt – die drei Kinder, ein Mädchen (3) sowie zwei Buben (6 und 10), waren jedenfalls mit einer Tante im Park spielen und spazieren.

Mord Ottakring
© Viyana Manset Haber
× Mord Ottakring

In Hinterhofwohnung 
explodierten Emotionen

Grenze. In der Hinterhofwohnung im 3. Stock des Hauses in der Brunnengasse gab es kein Verständnis und keine Liebe mehr – der 35-Jährige Hogir H., der wie seine Frau aus Quamishli im syrisch-türkischen Grenzgebiet stammt, griff zum Messer und stach zu. Die 28-Jährige versuchte noch, ihrem Peiniger zu entkommen und rief ihre Eltern an. Nachbarn hatten in der Zwischenzeit die verzweifelten Schreie der Frau vernommen und die Polizei alarmiert. Als die Beamten vor Ort eintrafen, entdeckten sie im Innenhof den lebensgefährlich verletzten Hogir H. Er hatte sich in selbstmörderischer Absicht 10 Meter in die Tiefe gestürzt. Zu Redaktionsschluss lag er weiter auf der Intensivstation des AKHs. Für „Tori“ indes kam jede Rettung zu spät sie starb noch vor Ort in der Wohnung.

Ottakring-Mord

In diesem Haus beim Brunnenmarkt wurde syische Kurdin Torevan H. erstochen.

© Viyana Manset Haber
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Angreifer war erst seit zwei Monaten in Wien

Asylverfahren. Vor drei Jahren dürfte alles in der Beziehung des Paares in Ordnung gewesen sein, denn die 3fach-Mama postete noch in der alten Heimat: „Er schenkt meiner Seele die größte Freude. Wie kann ich ihn nicht lieben?“ Zu den Problemen dürfte es erst in Österreich gekommen sein. Denn Hogir H. ist erst seit zwei Monaten in Wien – er war seiner schönen Partnerin Torevan, die schon mindestens zwei Jahre hier lebt, nachgereist und hatte Asyl beantragt.

(kor/yas)

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