SPÖ-Wien-Kandidaten

Ludwigs Liste ist Signal für rot-schwarz-pinke Ampel

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Hinter der rot-schwarz-affinen Doris Bures zwei Persönlichkeiten als Zeichen: Himmer als rot-pinker Schatten-Bildungsminister und mit Teiber feiert die GPA ihr Comeback im Nationalrat. Favoritnerin Bayr bleibt trotz Kleingartenaffäre fix im Hohen Haus.

Die Landesliste der Wiener SPÖ für die Nationalratswahl im Herbst, die Bürgermeister Michael Ludwig am Montag präsentierte, bietet neben der Listen-Ersten Doris Bures zwei neue Gesichter, die von SP-Insidern als überdeutliche personelle Signale für Rot-Schwarz-Pink gesehen werden:

Neben Nationalratspräsidentin Doris Bures, von der bekannt ist, dass sie beste Verbindungen zur ÖVP hat und mit ihren Vertrauenspersonen dort an einer Achse gegen die FPÖ bastelt, ist der Listenzweite Heinrich Himmer ein deutliches Signal Ludwigs an Parteichef Andreas Babler: Himmer arbeitet im "Brotberuf" als Wiener Bildungsdirektor und damit höchster Schulbeamter an der Seite des pinken Bildungsstadtrats Christoph Wiederkehr - und das seit Jahren weitgehend unfallfrei. Himmer wird bis zur Wahl in seiner bisherigen Funktion weitermachen.

Ludwig, der immer wieder davon sprach, dass Rot-Pink in Wien durchaus ein Signal für Koalitionen in anderen Bundesländern oder im Bund sein soll, zeigt damit einmal mehr, wen er als dritten Partner einer Ampel mit der ÖVP gerne sähe. Und er nominierte mit Himmer auch eine Persönlichkeit, die durchaus als "Schatten-Bildungsminister" in einem Babler-Kabinett gute Figur machen könnte.

Auf dem dritten Platz, der streng nach Reißverschluss-System erstellten Liste, steht eine weitere prominente Neueinsteigerin ins Hohe Haus: Die Chefin der Gewerkschaft der Privatangestellten Barbara Teiber zieht als erste Vertreterin der mitgliederstärksten Enzelgewerkschaft seit dem Ausscheiden von Wolfgang Katzian wieder ins Parlament ein. Sie gilt als Person auch als starkes Zeichen dafür, dass die SPÖ mit ihren Kernthemen im Sozialbereich wieder vermehrt von sich reden machen soll, dass die Sozialpartner eine Kernrolle in der heimischen Politik einnehmen sollen und nicht zuletzt auch als personifizierte Firewall gegen rot-blaue Gedankenspielchen.

Ausscheiden werden die Donaustädterin Ruth Becher und Wisschenschaftssprecherin Andrea Kuntzl.

Trotz ihrer Verstrickung in die Kleingartenaffäre zieht die Favoritnerin Petra „Penny“ Bair wieder in den Nationalrat ein.Sie wird von ihrem Bezirk im Wahlkreis Favoriten/Simmering wieder als Listenerste für die heurige Nationalratswahl aufgestellt – und führt die Regionalliste vor Bildungsdirektor Heinrich Himmer an, der den Simmeringer Mandatar Harald Troch ablöst, der nicht mehr vom Bezirk nominiert wurde.  Petra Bair war neben dem Donaustädter Bezirkschef Ernst Nevrivy die prominenteste SP-Politikerin, die billig einen Kleingarten am Badesee in Hirschstetten kaufte, der dann via Umwidmung plötzlich ein Vieflaches vom Kaufpreis wert war.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt derzeit in diesem Fall, für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung..

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