Wollte von Versicherung abkassieren

Mafioso hackte Frau Daumen ab

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Der Angeklagte bestritt die Vorwürfe und sprach von tollpatschigen Arbeitsunfällen. 

Wien. Eine heute 57-jährige Bulgarin, die kein Deutsch spricht und nicht lesen kann, kam 2017 nach Wien, um sich eine bessere Existenz aufzubauen. Als sie jedoch in die Fänge eines mutmaßlichen Menschenhändlers aus Bosnien geriet, wurde es brutal.

Salzsäure. Laut Anklage ließ der 41-Jährige das Opfer betrügerische Tätigkeiten durchführen, mit denen er Geld verdiente, und schloss in ihrem Namen mehrere Unfallversicherungen ab. Im Juni 2018 nötigte er die Bulgarin, sich auf den Boden zu legen und soll ihr Salzsäure ins Auge getropft haben. Dann brachte er sie ins Spital, gaukelte einen Unfall beim Putzen vor und kassierte 30.000 Euro.

„Arbeitsunfall“. Zudem soll der Angeklagte mit der Frau nach Ungarn gefahren sein, sie mit einem Komplizen an eine Türe gefesselt und ihr einen Daumen abgehackt haben. Für diesen „Arbeitsunfall“ streifte der Bosnier von drei Versicherungen 25.000 Euro ein. „In meinen acht Jahren bei der Staatsanwaltschaft ist mir so eine Grausamkeit noch nie untergekommen“, so Staatsanwalt Philipp Coufal. Der Bosnier bestritt die Vorwürfe und meinte, die Frau sei „tollpatschig“. Zur Anhörung weiterer Zeugen wurde vertagt. Es gilt die Unschuldsvermutung. 

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