Grünen-Politikerin prozessierte mit Verdächtigen

Maurer reagiert auf Mord: "Schockiert mich"

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Bluttat in Brigittenau: ''Bierwirt'' unter Verdacht.

Wien. Im Zusammenhang mit der Tötung einer 35-Jährigen in Wien-Brigittenau am Donnerstagabend sind weitere Einzelheiten bekannt geworden. Die Frau wurde vermutlich von ihrem Ex-Lebensgefährten durch einen Kopfschuss getötet. Beim festgenommenen Verdächtigen soll es sich um den "Bierwirt" handeln, der es zu einiger unrühmlicher Berühmtheit brachte, indem er einen Rechtsstreit mit der Grünen Klubobfrau Sigrid Maurer anzettelte. Ein Nachbar wurde Zeuge der Bluttat.

Maurer reagiert auf Mord: "Schockiert mich"

Jetzt reagierte die Grünen Klubobfrau Maurer auf die schreckliche Bluttat am Donnerstagabend in einem Gemeindebau in Wien-Brigittenau zu Wort: "Gestern wurde die neunte Frau in diesem Jahr von ihrem Ex-Partner ermordet. Jede getötete Frau ist eine zu viel. Jede verletzte Frau ist eine zu viel", schreibt sie auf Twitter. "Dass es sich beim Täter offenbar um den Bierwirt handelt, schockiert mich persönlich, ist in der Sache aber unerheblich", so die Politikerin weiter.

 

Maurer: "Wir kennen die Mechanismen hinter der Gewalt: Frauenverachtung, Unfähigkeit Konflikte gewaltfrei zu lösen, die Wahrnehmung, Männer wären Frauen übergeordnet. Wir haben die gesellschaftliche & politische Verantwortung die gefährlichen Männlichkeitsbilder zu brechen. Von Beginn an."

Maurer und "Bierwirt" prozessierten drei Jahre lang

Der "Bierwirt" klagte die Grüne Klubobfrau Maurer, nachdem sie ihn beschuldigt hatte, ihr Ende Mai 2018 via Facebook obszöne Privatnachrichten geschickt zu haben. Maurer veröffentlichte über ihren Twitter-Account einen Screenshot der Botschaften mit eindeutig sexuell anzüglichen Inhalten. "Hallo, du bist heute bei mir beim Geschäft vorbeigegangen und hast meinen Schwanz angeguckt als wolltest du ihn essen." Nach zwölf Minuten folgte eine weitere Nachricht, in der die Politikerin als "dreckige kleine Bitch" bezeichnet wurde. Maurer beschuldigte den 42-Jährigen, die Nachrichten an sie verschickt zu haben, was dieser stets bestritt. Zuletzt hatte der Betreiber des Biershops behauptet, die Nachrichten habe ein gewisser "Willi" am PC in seinem Lokal verfasst, er sei dafür nicht verantwortlich. Nach mehreren Verhandlungen zog der Mann die Klage jedoch zurück.

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