Mega-Stau am Gürtel

Protest der Klima-''Rebellen'' von Polizei aufgelöst

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Nachdem der Michaelerplatz geräumt wurde, ging es andernorts mit dem Umweltprotest der Aktivisten weiter.

Das seit Sonntag mitten in der Wiener Innenstadt aufgeschlagene Zeltlager der Umweltbewegung Extinction Rebellion (XR) am Wiener Michaelerplatz ist Dienstagfrüh geräumt worden. Die Protest wurde zunächst noch fortgesetzt, am späteren Nachmittag verließ die auf zwischenzeitlich wieder rund 50 Aktivisten angewachsene Gruppe dann die Örtlichkeit. Der Aktionismus für mehr Klimaschutz war damit aber nicht zu Ende, wie ein Sprecher gegenüber der APA ankündigte.

Extinction Rebellion Klima-Protest Gürtel
© Michael Baier
× Extinction Rebellion Klima-Protest Gürtel

EXTINCTION REBELLION FAHRSPUREN AM GÜRTEL BLOCKIERT
© APA/EXTINCTION REBELLION ÖSTERREICH/NICOLAS PLEASURE GALANI
× EXTINCTION REBELLION FAHRSPUREN AM GÜRTEL BLOCKIERT


Im Anschluss an das Zeltlager am Michaelerplatz wurde die "Aktion Bienenschwarm" gestartet. Rund 100 Personen schwärmten nach Angaben der Umweltbewegung aus, um dezentrale Aktionen in der Stadt zu setzen. Am Abend wurden die Fahrspuren am Neubaugürtel blockiert. Der Innere Gürtel war ab der Stollgasse gesperrt, der Äußere Gürtel ab der Felberstraße. Es bildeten sich Staus. Gegen 20 Uhr begann die Polizei die Blockade aufzulösen. Der Einsatz verlief ruhig. Die Aktivisten bedankten sich anschließend sogar bei den Beamten für den reibungslosen Ablauf der Versammlung auf Twitter.

Extinction Rebellion Klima-Protest Gürtel
© Michael Baier
× Extinction Rebellion Klima-Protest Gürtel

 

 

EXTINCTION REBELLION FAHRSPUREN AM GÜRTEL BLOCKIERT
© APA/EXTINCTION REBELLION ÖSTERREICH/NICOLAS PLEASURE GALANI
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"Die Politik hat während und nach dem Lockdown die Chance verspielt, den notwendigen Wandel zu gestalten", sagte Aktivist Niklas Niskate. Daher fordern die Ökorebellen "die schnellstmögliche Einbindung der Bevölkerung in die notwendigen Entscheidungen".

Die mit der Besetzung des Michaelerplatzes ausgerufene "Rebellionswelle" werde jedenfalls wie geplant bis mindestens zum Wochenende weiterlaufen, hieß es von XR. Dort waren die Klimaschützer am Dienstag gegen 5.00 Uhr von der Polizei geweckt worden. Das Einschreiten erfolgte, weil die Aktion zuletzt keinen Manifestationscharakter mehr gehabt habe, so Polizeisprecher Markus Dittrich. Die jungen Leute - zeitweise bis zu 80 - hatten seit Sonntag die Fahrbahn des Michaelerplatzes und des angrenzenden Platzes bei der Hofburg mit Zelten und Transparenten blockiert und zur Klimaschutzzone erklärt.

 



Mehrfache Aufforderungen zur Räumung wurden ignoriert. Dienstagfrüh rückte die Exekutive dann mit mehreren Dutzend Kräften an. Von rund 15 Personen wurde die Identität festgestellt, drei weitere wiesen sich nicht aus und wurden deshalb vorläufig festgenommen und dem Magistrat vorgeführt, berichtete Dittrich. Alle würden nach der Kampierverordnung angezeigt, es drohten Strafen von maximal 700 Euro. Vorfälle gab es bei der Räumung keine. Auch die "arrestierten Rebels" waren bald wieder frei und zumindest zunächst zurück am Michaelerplatz, wie die Aktivisten berichteten. Ziel des Protests sei, "die Bevölkerung auf die verfehlte Klimapolitik aufmerksam zu machen".
 

 

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