Entscheidung heute

Mordfall Leonie: Verdächtiger vor Auslieferung

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Heute wird in London entschieden, ob der 22-jährige Afghane nach Österreich ausgeliefert wird.

Wien. Der Verdächtige soll gemeinsam mit drei anderen im Juni 2021 eine 13-Jährige in der Donaustadt vergewaltigt und getötet haben. Der 22-jährige Afghane war nach der Tat geflohen, konnte aber aufgrund eines internationalen Haftbefehls Ende Juli in einem Hotel in London verhaftet werden. Jetzt findet die Anhörung bei den britischen Behörden statt, mit der über seine Auslieferung nach Österreich entschieden wird, wie "orf.at" berichtet.

Dies sei ein ganz normaler Verfahrensschritt der Behörden, sagte der Anwalt der Eltern des getöteten Mädchens, Florian Höllwarth, gegenüber "orf.at". Am Ende des Tages sei klar, dass er nach Österreich ausgeliefert wird. Es gebe keinen Grund, dem österreichischen Auslieferungsbegehren nicht stattzugeben.

Alle vier sitzen in Haft

Der 22-Jährige ist einer von vier Verdächtigen, die ausgeforscht werden konnten. Gegen die vier Verdächtigen wird wegen Vergewaltigung mit Todesfolge ermittelt. Alle vier sitzen in Haft. DNA-Spuren des 16-, des 18-und des 22-jährigen Beschuldigten fanden sich auf dem Körper der Getöteten. Von dem vierten Beschuldigten, einem 23-jährigen afghanischen Staatsbürger, wurde offenbar keine DNA entdeckt. Er befindet sich nicht in Untersuchungshaft, sitzt aber wegen anderer Delikte derzeit in Strafhaft, wie Nina Bussek, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, auf Anfrage der APA sagte. 

Laut einem Zwischengutachten ist die 13-Jährige infolge einer Suchtmittelvergiftung und Erstickens gewaltsam zu Tode gekommen. Die toxikologische Untersuchung ergab demnach, dass das Mädchen eine Überdosis MDA (Methylendioxyamphetamin) aufwies, dazu Spuren mehrerer Amphetaminderivate sowie von THC - des Cannabis-Wirkstoffs. Außerdem wurden Befunde entdeckt, wie sie bei einem Erstickungsvorgang, z. B. nach einer Verlegung der Atemöffnungen und/oder einer Brustkorbkompression oder auch bei einem Angriff gegen den Hals (Erwürgen) gesehen werden können. Auch für die Vergewaltigung fand die Gerichtsmedizin Spuren.

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