Schon wieder könnte dieser Tage ein Wiener Traditionsbetrieb zusperren - diesmal geht es um ein 100 Jahre altes Bad in Hernals.
Das Neuwaldegger Bad im 17. Bezirk steht vor dem Aus. Medienberichten nach hat der 100 Jahre alte Traditionsbetrieb am 1. Mai seine Tore nicht geöffnet - ja, es ist nicht einmal sicher, ob dies heuer überhaupt noch geschieht. Stattdessen steht eine komplette Schließung im Raum.
Betreiber und Eigentümer versichern zwar, dass es viele Anrainer und treue Gäste gebe, die sich eine Öffnung wünschen - und das Bad als wichtige Hernalser Institution sehen, die sie unterstützen möchten. Doch die anhaltende Teuerung sowie Personalsorgen machen es den Verantwortlichen alles andere als leicht. Wie Betreiberin Gabi Dolezel erklärt, leide der Familienbetrieb unter dem Tod ihrer Mutter und dem Rückzug von Bruder Michael, die beide die Kantine betreuten.
Dabei seien besonders die letzten Jahre herausfordernd gewesen. Denn: Während städtische Bäder auf Steuergelder zurückgreifen können, bleibt ein privates Freibad wie das Neuwaldegger auf die Einnahmen der Gäste angewiesen. Ein finanzielles Risiko, das schwerer zu tragen ist, gerade vor dem Hintergrund der jüngsten Krisen (Corona, Energie). Doch auch die Suche nach zuverlässigem Personal gestaltet sich zunehmend schwieriger - und teurer. Auch wenn die Saison erst begonnen hat, könnten im Westen Wiens die Zeichen auf Abschied stehen.