Etwa 2.000 Demonstranten

7 Festnahmen und über 100 Anzeigen bei Corona-Demo

Teilen

Teilnehmer von MFG-Standkundgebung durchbrachen Sperre und zogen durch die Innenstadt.

Wien. Ein zuerst ruhiger Demo-Tag in Wien ist am Samstagnachmittag außer Kontrolle geraten. Hatten die angekündigten Veranstaltungen von Gegnern der Coronamaßnahmen als Standkundgebungen begonnen, bahnte sich die Menge schließlich unangekündigt den Weg durch die Innenstadt. Auch Sperren wurden durchbrochen. Zwar waren deutlich weniger Menschen als zuletzt unterwegs, trotzdem war die Lage unübersichtlich. Es gab sieben Festnahmen, über 100 Anzeigen und einen verletzten Polizisten.

 

 

Polizei-Sperre durchbrochen

Einige Hundert Kundgebungsteilnehmerinnen und -teilnehmer brachen ausgehend von einer Standkundgebung der Impfgegner-Partei MFG am Schwarzenbergplatz, bei der sich laut Polizei ca. 2.000 Menschen versammelt hatten, zu spontanen Märschen durch die Innenstadt auf. Die Polizei versperrte nach Kundgebungsende um 15.00 Uhr zwar den direkten Weg zum Ring, die Demonstranten gelangten aber über Umwege etwa über den Karlsplatz auf die Ringstraße.

Konkret handelte es sich um die Standkundgebung der Impfgegner-Partei MFG am Schwarzenbergplatz, wo sich mehrere Hundert Menschen versammelt hatten. Die Demonstranten durchbrachen schließlich die Absperrungen und bahnten sich ihren Weg über Ring und Mariahilfer Straße bis zum Heldenplatz. Die Polizei war in der City mit einem Großaufgebot an Ort und Stelle.

Ein Demo-Zug bahnte sich seinen Weg bis zum Heldenplatz und von dort über Kohlmarkt und Graben zum Stephansplatz, wo die rund 150 bis 200 Personen umfassende Versammlung von der Polizei aufgelöst wurde. Außerdem wurden Trommeln, Megaphone und Fahnen abgenommen.

Versuch, das Einkaufswochenende zu stören

Offenbar wurde gezielt versucht, das Einkaufswochenende zu stören. Ein anderer Zug war über die Wienzeile unterwegs und gelangte schließlich über Umwege auf die ohnehin bereits von Shoppern stark frequentierte Mariahilfer Straße. Die Polizei war in der City mit einem Großaufgebot an Ort und Stelle, verhinderte aber die Züge durch die Shoppingmeilen nicht. Immer wieder wurde Pyrotechnik gezündet, die Teilnehmer wechselten zum Teil auch von einem Demo-Zug zum anderen. Immer wieder machte man auch am Heldenplatz Station.

Bei den Demos wurden sieben Personen wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt bzw. tätlichen Angriffs festgenommen, teilte die Polizei mit. Außerdem gab es über 100 Anzeigen nach dem Versammlungsgesetz, ein Polizist wurde leicht verletzt. Beschädigungen in den Geschäftsstraßen oder Aggressionshandlungen gegen Geschäftskunden wurden vorerst keine verzeichnet. Der Verkehr wurde zwischen Ring und Gumpendorfer Straße mehrmals kurz unterbrochen. Gegen 17.30 Uhr habe sich die Lage aber beruhigt.

Die MFG protestierte in einer Aussendung gegen den Polizeieinsatz. Die Kundgebung am Schwarzenbergplatz sei von der Polizei eingekesselt worden, der Ausgang nur über zwei "Nadelöhre" möglich gewesen. Die Menge hätte den Weg über die Absperrungen nehmen müssen. 

Bengalo bei Demo gezündet

Auf dem Weg in die Wiener City zündeten Corona-Demo-Teilnehmer ein bengalisches Feuer. 

Video zum Thema: Rauchbombe bei Corona-Demo gezündet

Video zum Thema: Demo marschiert Richtung Innenstadt

Insgesamt waren für den Samstag 38 Versammlungen angezeigt worden, wovon neun untersagt und eine zurückgewiesen wurden. Der Großteil der zugelassenen Veranstaltungen betraf dabei nicht Kundgebungen gegen Corona-Maßnahmen, sondern hatte etwa Tier- und Klimaschutz zum Inhalt.

Anders als in den vergangenen Wochen sammelten sich am frühen Nachmittag die Maßnahmengegner zuerst kaum am Heldenplatz, wo sich ein großes Polizeiaufgebot befand. Vielmehr zog man meist in kleineren Gruppen mit Fahnen oder Transparenten von verschiedenen Orten der Stadt in Richtung Schwarzenbergplatz. Beim Hochstrahlbrunnen gab es dann Reden gegen "Test- und Impfstress", wobei Teilnehmer teils zwischen Kundgebung und Weihnachtsmarkt am Karlsplatz pendelten.

Demos eigentlich erst ab 18 Uhr erlaubt

Die Polizei hatte angekündigt, am Wochenende in der Wiener Innenstadt größere Demonstrationen erst ab 18.00 Uhr zu erlauben. Grund dafür ist das einzige Einkaufswochenende im Advent - aufgrund der Schließung während des Lockdowns dürfen die Geschäfte auch am Sonntag öffnen. Daher wurde etwa die MFG-Veranstaltung nur als Standkundgebung zugelassen. Man habe dabei jede Versammlungsanzeige "sorgfältig" geprüft, hieß es von Seiten der Polizei. Dabei sei das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit mit etwaigen anderen Grundrechten abgewogen worden, wie etwa das öffentliche Interesse am Recht auf Erwerbsfreiheit.

Bis zu 2.000 Teilnehmer demonstrierten am Samstag in Klagenfurt gegen die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus. Zur Demonstration aufgerufen hatte die Partei MFG - Menschen Freiheit Grundrechte, die erst am Freitag die Gründung ihrer Kärntner Landesgruppe bekanntgegeben hatte. Wie die Polizei der APA mitteilte, sei es zu keinen "Eskalationen oder gröberen Zwischenfällen" gekommen, die Stimmung war demnach friedlich. Lediglich Anzeigen wegen Verstoßes gegen die Coronamaßnahmen habe es gegeben.

In Innsbruck versammelten sich Samstagnachmittag am Landhausplatz gegen 15.00 Uhr rund 800 Menschen, um gegen die Corona-Maßnahmen zu demonstrieren. Die Demonstration sei nicht angemeldet gewesen, sagte Polizeisprecher Stefan Eder der APA. Die Teilnehmer würden nun durch die Innenstadt ziehen. Über etwaige Anzeigen war vorerst nichts bekannt.

+++ Der oe24-LIVE-Ticker zum Nachlesen HIER +++ 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
 19:45

Polizei zieht erste Bilanz

In einer vorläufigen Bilanz kam es zu sieben Festnahmen wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt und tätlichen Angriffs, über 100 Anzeigen nach dem Versammlungsgesetz sowie einem leicht verletzten Polizisten.

 18:40

Wiener Polizei bestätigt fünf Festnahmen

Die Lage dürfte sich vorerst etwas beruhigt haben. Die Polizei zieht eine erste Bilanz und berichtet von fünf Festnahmen bei der Corona-Demo heute in Wien:

 18:07

Innenstadt- Demo löst sich auf

Die Demonstranten bei Stephansplatz scheinen sich zurückzuziehen.

 17:53

Polizei bewacht Impstraße im Stephansdom

Während sich die Lage auf der Mariahilfer Straße zuspitze blieb es am Stephansplatz vergleichsweise ruhig. Dennoch bewacht die Polizei derzeit den Eingang des Stephandoms, wo sich auch die Impstraße befindet.

 17:47

Stephansplatz

Die Situation ist momentan entspannt aber unklar am Stephansplatz. Eine Splittergruppe möchte Richtung Heldenplatz. Die Demonstranten sind weiterhin verstreut. Polizei ist präsent. Demonstranten organisieren sich.

 17:41

Lärm-Macher am Stephansplatz

Polizei beschlagnahmt Schlagzeug eines Demonstranten. Man wollte den Shopping-Samstag mit Lärm stören. Mehrere Menschen trommelten auf dem Schlagzeug.

 17:33

Polizei-Arrestwagen vorgefahren

Offenbar ist in der Capistrangasse im 6. Bezirk, eine Gruppe an Demonstranten eingekesselt. Ein Polizei-Arrestwagen ist vorgefahren.

 17:29

Stephansdom

Eine kleine Gruppe an Demonstranten hat sich vor dem Eingang des Stephansdom eingefunden. Demonstranten wollen immer wieder den Stephansdom stürmen. Großes Polizeiaufgebot verhindert das.

 17:26

Shopper und Demonstranten

Das Bild auf der Kärntnerstraße sieht besinnlicher aus: Hier dominieren die Shopper. Demonstranten haben sich um den Stephansplatz versammelt. Die Stimmung ist vor 18 Uhr sehr aufgeheizt.

 17:22

Radikale Symbolik

Rechtsradikale mit Reichtags-Fahnen haben sich in unter die Demonstranten gemischt.

 17:16

Innenstadt

Kärntnerstraße, Graben und Stephansplatz: Polizei versucht Gruppierungen zu lösen.

 17:09

Viele kleine Gruppen, Polizei reagiert

Die Wiener-Polizei versucht immer wieder auch kleinere Gruppen, bestehend aus 20-30 Menschen, voneinander zu trennen. Demonstranten spielen laute Musik und schenken Alkohol aus.

 17:06

Demozug Stephansplatz

Stephansplatz wird abgesperrt, damit der Stephansdom nicht gestürmt wird.

 17:01

Demonstranten können nicht weiter

Höhe Peek & Cloppenburg Polizeiabsperrung und Sicherheitskräfte. Entsprechende Vorkehrungen wurden getroffen, die Gruppe bei Mariahilferstraße kann nicht weiter Richtung Ring, wie geplant.

 16:53

Demozüge bei Stephansplatz und Mariahilferstraße

Mehrere Splittergruppen in Wien unterwegs. Zwei Demozüge stehen momentan im Mittelpunkt. Ein Versammlung wurde bei Stephansplatz eingekesselt. Die andere Gruppe marschiert entlang der Mariahilferstraße um wieder in die Innenstadt zu kommen. Festnahme eines Demonstranten bei Mariahilferstraße.

festnahme.jpg © Screenshot

 16:50

Mehrere Polizeiabsperrungen auf der Mariahilferstraße.

Eine weitere Gruppierung wartet bei Museumsquartier.

 16:47

Demonstranten stürmen Gerngross

Erste Festnahmen. Demonstranten wollen das Einkaufs-Center Gerngross stürmen. Der Handel wird sabotiert an diesem Einkaufssamstag.

 16:40

Mariahilferstraße

mahü.PNG © oe24.TV-Screenshot

Demonstranten bewegen sich gerade runter bei der Mariahilferstraße Höhe Peek & Cloppenburg. Sie wollen die Polizei in die Irre führen und wieder in die Innenstadt. Sowohl auf der Mariahilferstraße als auch am Stephans Platz herrscht Chaos. Die letzten 2 Stunden des Finales des Shopping-Samstags gehen bitter zu Ende.

 16:39

Splittergruppen

Splittergruppen ohne festes Ziel und Richtung verschwinden immer wieder in Seitengassen.

 16:37

Demonstranten halten sich nicht an die 18 Uhr-Regelung. Immer mehr Menschen am Stephansplatz. Polizei wird bedrängt und beschimpft. Der letzte Einkaufssamstag wird massiv gestört.

do und co.PNG © oe24.TV-Screenshot

 16:34

Chaos quer über die Straßen

Ein Chaos an Demonstranten. Mehrere Polizeisperren. Mitten am Stephansplatz haben sich nun auch Demonstranten eingefunden. Demonstranten kesseln mittlerweile die Polizei auf der Mariahilfer Straße ein.

 16:30

Wiener Linien empfehlen auf U-Bahnen umzusteigen

 16:23

Bengalo bei Corona-Demo

Auf dem Weg in die Wiener City zündeten Corona-Demo-Teilnehmer ein bengalisches Feuer.

 16:22

Willkommen zum oe24-LIVE-Ticker!

Die Teilnehmer der Corona-Demo am Schwarzenbergplatz durchbrachen die Polizei-Sperre und ist inzwischen – trotz Verbots auf der Mariahilferstraße.