Schildbürgerstreich

Polizei sperrt am Keplerplatz um 19 Uhr zu

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Das Innenministerium hat fünf von sieben Polizeiinspektionen Nachtruhe verordnet. Am Hotspot Keplerplatz gibt es ab 19 Uhr keine offene Wache mehr.

Favoriten. 20 m Luftlinie vom Crime-Hotspot Keplerplatz entfernt liegt eine der desolatesten Polizeiwachen. Seit Jahren ist die PI Keplergasse baufällig, Proteste der Polizeigewerkschaft oder von SP-Bezirkschef Marcus Franz liefen bei allen VP-Innenministern ins Leere.


Seit Oktober 2023 wird dieser Schilderbürgerstreich ins Groteske gesteigert. Die Polizeiinspektion, in deren Grätzl auch das Ernst-Kirchweger-Haus, bekannt von Massenschlägereien bei Kurdendemos, liegt, gehört zu jenen fünf Favoritner Wachstuben, die nur von 7 bis 19 Uhr für den Parteienverkehr geöffnet sind.


Wer also am Keplerplatz überfallen wird, sollte in der Aufregung sein Handy parat haben, falls es nicht geklaut wurde, oder zumindest gut zu Fuß sein – über Nacht hat nur die PI Hauptbahnhof offen.

Wer am Reumannplatz ein Messer in den Rücken kriegt und in der PI Favoritenstraße, fast oben am Verteilerkreis Hilfe sucht, steht nachts auch vor verschlossenen Toren. Er muss sich zur Van der Nüll-Gasse schleppen.


FP-Chef Dominik Nepp kritisiert die „Showpolitik des Innenministers“ scharf und fordert einen „Polizeicontainer direkt am Reumannplatz und eine rund um die Uhr offene PI Keplergasse“. Er fragt sich, wie Karners Waffenverbot am Reumannplatz ohne Polizisten auf Streife an den Hotspots wohl kontrolliert werden könne. Nicht ganz zu Unrecht...

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