Erst Überfall, dann Türkei

Posträuber mit Beute auf Urlaub

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Ermittlungen fördern den Raub-Coup zweier (Ex-)Freunde zutage.

Am 8. August kaperte Yunus K. (34) den Geldtransporter, klaute die Kleidung des Postfahrers und sammelte in Supermärkten insgesamt eine halbe Million Euro ein. Ein Fingerabdruck überführte den Türken nun. Wegen Suchtmitteldelikten war der Türke amtsbekannt. Mit dem Geld gelang ihm noch am selben Tag die Flucht in die Türkei, so Polizeioberstleutnant Robert Klug bei der Präsentation des Falles am Mittwoch.

Täuschung
Ursprünglich hatte es so ausgesehen, als hätte er den Fahrer Murat B. (37) gewaltsam überwältigt. Doch ohne Insiderwissen und Spezialschlüssel lassen sich die alarmgesicherten Geldkoffer nicht öffnen. Nun stellte sich heraus: Der Fahrer war ein Freund des Räubers – und sein Komplize! Er wurde am Montag festgenommen und gestand. Yunus K. hatte ihn zur Fingierung des Raubes überredet. Eine detaillierte Einschulung ermöglichte es Yunus, sich unbehelligt fünf Geldkoffer und einen Sicherheitsschlüssel zu erschleichen.

Räuber wollte die Beute nicht teilen und flüchtete
Was Murat B. nicht ahnte: Sein Räuber-Freund zockte ihn eiskalt ab. Er ließ den Fahrer gefesselt im Postauto zurück. Dann setzte er sich mit der gesamten Beute in ein Flugzeug nach Istanbul.

Skurril: Der Flüchtige rief den Fahrer aus der Türkei an, als dieser gerade von der Polizei einvernommen wurde. „Ich mach’ mir mit dem Geld in der Türkei ein schönes Leben“, richtete er der Polizei neben üblen Beschimpfungen aus. Jetzt wird er per internationalem Haftbefehl gesucht.

Der betrogene Fahrer sitzt indes in U-Haft. Ihm wird Veruntreuung angelastet. Für beide Verdächtigen gilt die Unschuldsvermutung.

(küe)

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