Bluttat am Gürtel

Profi-Boxer stach Nachtschwärmer tot

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Im Bereich der U-Bahn-Station Thaliastraße wurde ein Mann im Oktober 2017 getötet.

Jetzt steht die Anklage gegen den tschetschenischen Ex-Boxer Deni G. (22). Der 22-Jährige war am 1. Oktober um 2 Uhr in Begleitung seiner Freunde in der U-Bahn-Station Thaliastraße mit zwei Nachtschwärmern, einem Bulgaren (23) und dem Todesopfer, Nebojsa K. (21) aus Serbien, aneinandergeraten.

Auch Zweiter attackiert. Angeblich soll zuvor eine unbeteiligte Frau am Bahnsteig verbal belästigt worden sein. Motiv und Ablauf sind bis heute ungeklärt. Fest steht laut Anklage, dass der Tschetschene ein Klappmesser mit einer Klingenlänge von zehn Zentimetern zog und acht Mal auf Nebojsa K. einstach. Laut Anklage gingen die tödlichen Stiche in die Lunge und Arterie. Wie im Blutrausch stach G. auch auf den 23-jährigen Bulgaren, den er neben einem Kebabstand vor der Station einholte, ein. Trotz mehrerer Stiche in den Oberkörper überlebte der Bulgare.

Mitangeklagter trat noch auf sterbendes Opfer ein

Eine Blutspur zeigte am Tag nach der Tat, wie Nebojsa K. offenbar in blanker Verzweiflung noch versuchte, sich zu retten. Das Opfer lief schwer blutend durch die U-Bahn-Station und weiter auf den Gürtel, wo er vor einem Lokal zusammenbrach – ÖSTERREICH berichtete. Ein Begleiter des Boxers, ein Afghane (27), soll laut Anklage in dieser Situation noch versucht haben, auf den sterbenden Mann einzutreten, ihn aber verfehlt haben. Der 27-Jährige ist daher mitangeklagt.

Haupttäter. Bei dem mutmaßlichen Haupttäter Deni G. handelt es sich um einen ehemaligen Profi-Boxer. Erst im Dezember 2016 hatte G., der keine 64 Kilo wiegt, sein Debüt in Hamburg gefeiert. Nun endet die Karriere scheinbar hinter Gittern. Prozessbeginn ist der 25. Juni. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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