Die Einkesselung von Rapid-Fans durch die Polizei war überzogen, sagt das Gericht.
Das juristische Nachspiel zum Fußball-Derby zwischen Austria und Rapid im vergangenen Dezember wurde am Freitag zumindest vorläufig abgepfiffen. Vor dem Verwaltungsgericht erzielten 28 klagende grün-weiße Fans einen knappen Punktsieg gegen die Polizei.
1.338 Fans waren vor der Partie von der Exekutive eingekesselt und teils sieben Stunden bei lausigen Temperaturen festgehalten worden. Ohne Verpflegung, ohne Toiletten. Das Match verpassten sie. Die Polizei begründete die lange Anhaltung mit Problemen bei den Identitätsfeststellungen und sprach teils Wegweisungen aus. Zu Unrecht, wie das Gericht urteilte.
Rapid-Anwalt ist "mit dem Urteil zufrieden"
Freilich stellte Richter Wolfgang Helm den Rapidlern keinen Freibrief aus und zeigte auch Verständnis für die Ordnungshüter. Immerhin waren Schnellbälle auf Polizisten und auf den fließenden Verkehr der Südosttangente geworfen worden. Helm hielt eine fünfstündige Aktion der Polizei für noch gerechtfertigt. Doch alles darüber hinaus sei des Guten zu viel gewesen.
„35 von 47 Beschwerdepunkten haben wir gewonnen. Wir sind zufrieden, auch wenn uns manches in der Urteilsbegründung nicht gefallen hat“, kommentierte Rapid-Anwalt Christian Podoschek das Urteil.