Zwei Brüder wollten im Chelsea das Rauchen nicht einstellen.
Zu einem ersten Einsatz der Polizei wegen des Verstoßes gegen das Rauchverbot ist es in der Nacht auf Sonntag in einem Wiener Gürtellokal gekommen. Ein Brüderpaar ignorierte das Gesetz und zündete sich Zigaretten an. Der Türsteher machte die beiden auf das Rauchverbot aufmerksam. Daraufhin dämpften die Brüder die Glimmstängel zwar aus. Als der Security wieder wegging, zündeten sie sie wieder an.
Als die 21- und 25-jährigen Wiener des Lokales am Lerchenfelder Gürtel verwiesen wurden, wurden sie gegenüber dem Türsteher handgreiflich. Aufgrund dessen holte der Lokalbetreiber die Polizei. Die Brüder verhielten sich alles andere als kooperativ. Sie beschimpften die Beamten und attackierten diese, noch bevor sie zum Sachverhalt befragt werden konnten. Als sie die Polizisten mit dem Umbringen bedrohten, wurden sie festgenommen. Ihnen drohen neben der Missachtung des Rauchverbots Anzeigen wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt sowie wegen schwerer Körperverletzung. Zwei Beamte wurden bei dem Einsatz leicht verletzt.
Seit 1. November herrscht in Österreich das Rauchverbot in der gesamten Gastronomie - ohne Ausnahmen. Für widerrechtlich Rauchende drohen saftige Strafe. Beim ersten Mal sind bis zu 100 Euro fällig, im Wiederholungsfall bis zu 1.000 Euro.
Nur in einem Lokal in Wien wurde noch gepofelt
Die Wiener Wirte und ihre Gäste dürften das mit gestrigem Freitag in Kraft getretene Rauchverbot sehr ernst nehmen. Das legt zumindest die erste Bilanz des Marktamts nahe. Demnach wurde am Allerheiligentag in nur einem von 247 kontrollierten Lokalen geraucht. In drei Fällen fehlte zudem die vorgeschriebene Kennzeichnung des Rauchverbots, wie das Marktamt in einer Aussendung am Samstag mitteilte.
Marktamtssprecher Alexander Hengl bezeichnete das Ergebnis der Überprüfungen gegenüber der APA als "grenzgenial". Denn man sei am gestrigen ersten Kontrolltag auch in vielen einschlägigen Nachtlokalen und in allen Bezirken unterwegs gewesen. Hinsichtlich der insgesamt vier Verstöße wurde Anzeige erstattet. Es drohen bis zu 800 Euro Pönale. Ob tatsächlich gleich gestraft oder zuerst einmal abgemahnt wird, entscheide das jeweils zuständige Magistratische Bezirksamt, sagte Hengl.
Zu dem einzigen Lokal, in dem die Gesetzeshüter auf Raucher gestoßen sind, wollte der Sprecher keine näheren Angaben machen - nur so viel: "Es war kein typisches Nachtlokal und keine Diskothek."
Anders als erwartet hatte das Wiener Marktamt gemeinsam mit der Gruppe Sofortmaßnahmen nicht schon in der Halloween-Nacht mit seinen Streifzügen begonnen, sondern erst in den Mittagsstunden des 1. November seine Mitarbeiter losgeschickt. Insgesamt ein Dutzend Kontrollore waren im Einsatz. In dieser Personalstärke gehe es nun auch weiter, kündigte der Sprecher an.
Wirte, bei denen die Behörde bereits vorbeigeschaut hat, sollten sich übrigens nicht allzu sehr in Sicherheit wiegen. "Wir werden uns Lokale sicher mehrfach anschauen", warnte Hengl. Bis Jahresende will das Markamt rund 5.000 Kontrollen durchführen, hieß es.