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Polizei vor Ort

Russen-Demo trifft auf pro-Ukrainer am Stephansplatz

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Am Wiener Stephansplatz trafen eine Russen-Demo auf eine ukrainische Gegendemo.

Kiew (Kyjiw)/Moskau/Wien. Etwa 200 Personen sind am Montagnachmittag einer Einladung russischer Verbände gefolgt und haben am Wiener Stephansplatz des 77. Jahrestages des Weltkriegsendes gedacht. Am Abend war zudem noch ein Marsch mit Porträts von Kriegsveteranen durch die Innenstadt geplant. Gegen programmatische Reden, mehrsprachige musikalische Darbietungen und Sowjetnostalgie protestierten ukrainische Gegendemonstranten, die ihre russische Gegenüber wiederholt zu übertönen versuchten.

Zur vom Verein "Arbeitsgemeinschaft Humanitäre Ukrainehilfe" angemeldeten Veranstaltung, die vorvergangene Woche vom russischen Botschafter Dmitri Ljubinski in der Moskauer Tageszeitung "Iswestija" angekündigt worden war, waren insbesondere russischsprachige Bewohner Österreichs und "russophile" Österreicher gekommen. Manche hielten Porträts mit Verwandten, die in der Roten Armee für die Befreiung Europas vom Faschismus gekämpft hatten, geschwenkt wurden aber auch sowjetische und russische Flaggen. Zu sehen war aber auch ein Plakat, in dem ein "Stoppt die Russophobie" gefordert sowie "Russland ist unser Freund" erklärt wurde. Von einer expliziten Unterstützung des russischen Kriegs in der Ukraine war bei der Kundgebung selbst keine Rede, vereinzelte Demonstranten machten jedoch kein Hehl aus ihrer Unterstützung für die Politik des russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Gruppe von Gegendemonstranten

Eine kleinere Gruppe von Gegendemonstranten mit ukrainischen Flaggen, die sich ebenso am Stephansplatz versammelte hatte, intonierte indes wiederholt Slogans, die unter anderem gegen Putin gerichtet waren.

Russen-Demo trifft auf pro-Ukrainer am Stephansplatz
© Leserreporter
× Russen-Demo trifft auf pro-Ukrainer am Stephansplatz
Eine Gruppe Gegendemonstranten.

"Die Faschisten der Zukunft werden sich Antifaschisten nennen" stand auf einem Plakat einer Ukrainerin, deren Annäherung an die russische Demonstration von bisweilen überforderten Polizisten verhindert wurde. "Es ist sehr eigenartig, dass in einem europäischen Staat diese sowjetische Symbolik erlaubt bleibt und Russen die Möglichkeit haben, ihren Krieg zu propagandieren", sagte der APA der aus Donezk stammende Künstler Andrij Dostljew.

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