Angeklagter hatte mit Männern Sex, während die Leiche eines Opfers unter der Couch verstaut war.
Wien. Der 52-jährige Christian S. musste sich am Freitag wegen Vergewaltigung mit Todesfolge, Missbrauchs einer wehrlosen Person und schweren Raubes am Wiener Landesgericht verantworten.
Der 13-fach Vorbestrafte soll sich in der Nacht auf den 1. Oktober 2021 in seiner Wohnung in Penzing mit einen 43-Jährigen, den er über die Datingplattform Grindr kennengelernt hatte, zum Sex verabredet haben.
Christian S. drohte mit Klage, falls er verbalkt werden sollte
Liquid Ecstasy. Dabei soll er ihn vergewaltigt haben. Außerdem soll er ihn getötet haben, indem er ihm eine Überdosis Liquid Ecstasy intravenös in den linken Arm verabreichte. Obwohl der 43-Jährige das Bewusstsein verlor und nicht mehr wieder erlangte, soll sich der Angeklagte weiter an ihm vergangen haben. Christian S. bestritt die Vorwürfe bei seinem Prozess:
„Ich bin eingeschlafen. Um 6 Uhr habe ich bemerkt, dass der 43-Jährige tot ist. Da hab ich mir gedacht ‚Oida, da gibt’s ja nicht. Oida, scho wieder a Toter‘.“ Die Leiche des Opfers wurde erst mehr als drei Wochen später entdeckt. Christian S. ging selbst auf eine Polizeiinspektion und gab an, in seiner Wohnung befinde sich ein Toter.
Verteidiger Manfred Arbacher-Stöger
Schon ein halbes Jahr zuvor war ein Toter gefunden worden. Auch da hätte ein Sex-Treffen stattgefunden. Beweise gab es in dem Fall zu wenige. Einen weiteren Mann soll er unter Drogen gesetzt und ausgeraubt haben. Das Urteil soll am kommenden Dienstag fallen. Es gilt die Unschuldsvermutung.