6.000 € überwiesen

Steirer wollte Ex von Auftrags-Killer töten lassen

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Auf einer "murder for hire"-Seite im Darknet suchte ein Steirer einen Auftragskiller für seine Ex-Frau. Dabei geriet er an einen Betrüger, der keinen Finger rührte. Außerdem las das FBI mit.

Stmk. Ein Aufsehen erregender Prozess geht am Montag am Landesgericht Graz über die Bühne: Ein 33-jähriger Steirer aus dem Bezirk Fürstenfeld muss sich wegen versuchten Auftragsmordes verantworten. Der IT-Techniker wollte seine aus Südamerika stammende Ehefrau – die er über Internetchats kennengelernt hatte, heiratete und mit ihr nach Wien-Favoriten zog – einen Hitman schicken.

Motiv: ungestillter Hass nach der Scheidung sowie ein unerbitterter Obsorgestreit um den gemeinsamen dreijährigen Sohn. Mit dem Buben war er davor schon einmal nach Paraguay abgetaucht, brachte ihn aber zum Jugendamt zurück, als er wegen Kindesentziehung auf den Fahndungslisten landete. 

Arbacher-Stöger
© ÖSTERREICH/ Artner

Verteidiger Manfred Arbacher-Stöger 

Der Hass eskalierte, als die Ex mit dem Buben ins Frauenhaus flüchte. Aus Rache wollte der Steirer, dass seine Ex „in Stücke geschnitten“ wird, dann begnügt er sich mit der Erschießung durch einen „Hitman“ an einem Tag, an dem er selbst nicht zu Hause sei, um sich ein Alibi verschaffen zu können.

"Freispruch, weil Auftrag storniert wurde"

Dem gedungenen Killer überwies der Steirer, der sich im Darknet originellerweise „Jason Dark“ nannte, 6.000 Euro in Bitcoin. Dazu bestellte auch noch eine Glock-Pistole mit Schalldämpfer, weil er später selbst seine Brötchen als Auftragsmörder verdienen wollte.

Storniert. Überführt bzw. gestoppt wurde der Verdächtige, weil erstens das FBI ihm auf die Schliche kam und alles an die heimischen Ermittler weiterleitete. Und zweitens, weil der „Hitman“ ein Betrüger war, der das Geld einstreifte ohne einen Finger zu rühren. Dem Österreicher droht eine langjährige Haftstrafe, sein Verteidiger Manfred Arbacher-Stöger dagegen hofft auf einen Freispruch: „Die ganze Spinnerei wurde ja storniert. Mein Mandant ist freiwillig von dem ‚Auftrag‘ zurückgetreten und wollte auch das Geld zurück.“ Die Urteilsfindung wird spannend.   

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