Einem jungen Austrotürken kommt der Raub von 10 Euro nun teuer zu stehen.
Wien. Verhandelt wurde der Fall, der sich im April in der Schöpfwerksiedlung abgespielt hatte, am Dienstag am Landesgericht Wien. Die Anklage: Der Bursche hatte einen 63-jährigen Taxler, der in der Früh auf dem Weg zu seinem Dienstfahrzeug war, angegriffen. Der Berufslenker konnte in letzter Sekunde reflexartig die Holzlatte mit bloßen Händen abwehren – die Latte zersplitterte dabei in drei Teile. Nach der missglückten Attacke zückte der Jugendliche ein Messer, das er vor Gericht als „gezückten Kugelschreiber“ zu erklären versucht. Schnittverletzungen an den Händen des Taxilenkers sprechen eine andere Sprache. Als der 63-Jährige beim neuerlichen Abwehren stolperte und am Boden liegen blieb, ergriff der Angreifer die Flucht.
Vor den Schöffen gab Hüseyin C. die Attacke zwar zu, bestritt aber, in räuberischer Absicht gehandelt zu haben: „Ich wollte ihm nur Angst einjagen. Und schrie nicht klar bei Verstand: ‚Gib mir 10 Euro oder es passiert was!‘“
Den ganzen Coup habe er nur durchgezogen, weil ihn der Taxler an seinen Vater erinnerte und er mit dem gerade Stress und Streit hatte. Dem Taxilenker wurden 500 Euro Schmerzensgeld zugesprochen. Der bereits wegen schwerer Körperverletzung amtsbekannte Angeklagte muss insgesamt 2 Jahre Haft absitzen. Urteil nicht rechtskräftig.