Attentäter an beiden Orten "Stammgast"

Polizei sperrt erste Moscheen in Wien zu

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Zwei Brutstätten des Islamismus in Wien wurden am Mittwoch behördlich „abgedreht“.

Die beiden Moscheen, die nach einer Ankündigung von Innenminister Karl Nehammer und Kultusministerin Susanne Raab Freitagnachmittag geschlossen wurden, befinden sich in der Hasnerstraße in Ottakring und in der Murlingengasse in Meidling. Beide Standorte stehen im Verdacht, fanatische Werte zu vermitteln, in beiden Moscheen war der Allerseelen-Killer Kujtim F. „Stammgast“.

Die Al-Tewhid-Moschee galt jahrelang als Dreh- und Angelpunkt für den Jihadismus in Europa, hier wurde (so ein Insider) „ein normaler Junge namens Mirsad O. zum Hassprediger Ebu Tejma“. Auch der bekannte Mohamed M., der in Syrien getötet wurde, ging hier ebenso ein und aus wie am zweiten, jetzt geschlossenen Hort der Radikalisierung, der Melit-Ibrahim-Moschee im 16. Bezirk – wo wiederum Bubi-Bomber Lorenz K., der einen Weihnachtsmarkt in Deutschland sprengen wollte, oft gesehen wurde.

Die Sperre der beiden Einrichtungen mit massiver Polizeipräsenz sei „kein Angriff gegen die Mitglieder einer Religionsgemeinschaft, sondern es ist ein gemeinsamer Kampf gegen den Missbrauch einer Religion für das Radikale“, betonen die beiden türkisen Minister.

SCHLIESSUNG VON RADIKALEN MOSCHEEN MELIT-IBRAHIM-VEREIN IN OTTAKRING
© APA/HERBERT PFARRHOFER
× SCHLIESSUNG VON RADIKALEN MOSCHEEN MELIT-IBRAHIM-VEREIN IN OTTAKRING
Auch der Melit-Ibrahim-Verein in Wien-Ottakring wurde geschlossen.

Acht Männer zwischen 16 und 24 Jahren in U-Haft

Unterdessen gab es bei den Ermittlungen gegen die mutmaßlichen Mitwisser des Innenstadt-Amokläufers einen Rückschlag – der Verdacht gegen sechs der Festgenommenen erhärtete sich laut Staatsanwaltschaft nicht, sie wurden wieder aus der Haft entlassen.

Gegen acht Personen zwischen 16 und 24 Jahren wurde Untersuchungshaft verhängt. Sie stehen unter Verdacht, dem Attentäter im Vorfeld des Anschlages geholfen zu haben. Wie der Gemeindebau-Terrorist mit nordmazedonischen Wurzeln dürften auch sie Sympathisanten der IS-Schlächter sein und radikalsalafistische (Hinterhof-)Moscheen besucht haben – die jetzt eine nach der anderen zugesperrt werden.

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