Duo überraschend freigelassen

Terror-Verdächtige planen Verleumdungs-Anzeige

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Ihnen wurden Anschlagspläne vorgeworfen. Die Tschetschenen sprechen von Verleumdung.

Wien/NÖ/Stmk. Paukenschlag in der Terror-Causa rund um drei Tschetschenen (24, 25, 31) und einen Iraker, denen Anschlagspläne in Österreich, Deutschland, Luxemburg und Frankreich vorgeworfen worden waren. In Österreich hätten konkret Anschläge in Wien und Salzburg an Silvester und Weihnachten stattfinden sollen.

Enthaftet. Die mutmaßlichen Komplizen Ahmed A. (25) und Alik B. (31) des Hauptverdächtigen Sergo P. (24) sind jetzt überraschend enthaftet worden. „Mangels Vorliegens eines dringenden Tatverdachts“, so die Begründung des Oberlandesgerichts Graz.

Beim Hauptverdächtigen Sergo P. handelt es sich um einen bereits zweifach verurteilten Straftäter, der wegen Mitgliedschaft einer terroristischen Vereinigung eine Haftstrafe in der Justizanstalt Hirtenberg absitzt. Die Anschlags-Anschuldigungen gegen ihn werden noch geprüft.

 

Video zum Thema: Zwei Verdächtige entlassen

 

Erfand ein irakischer Mithäftling die Vorwürfe?

Tippgeber der Polizei war ein verurteilter Geldwäscher aus dem Irak, der ebenfalls in der Justizanstalt Hirtenberg eine Haftstrafe absitzt. Er soll versucht haben die drei Tschetschenen in seine dubiosen Geschäfte innerhalb der Gefängnismauern einzuspannen. Weil das Trio aber abgelehnt haben soll, soll der Iraker mit erfundenen Terror-Vorwürfen zur Polizei gegangen sein – ÖSTERREICH berichtete. Derzeit wird er noch als Zeuge geführt. Sollten sich seine Aussagen tatsächlich als falsch herausstellen, hat er sich strafbar gemacht.

Anzeige. Verteidiger Wolfgang Blaschitz, der jetzt mit seiner Beschwerde beim Oberlandesgericht Graz Erfolg hatte zu ÖSTERREICH: „Ich arbeite bereits an einer Strafanzeige gegen den Verleumder.“ Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.

(lae)

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