Das mögliche Netzwerk des Wiener Terroristen soll 21 Verdächtige umfassen.
Die Ermittler von Staatsanwaltschaft und Polizei sollten inzwischen mehr wissen, als sie in einer eigens einberufenen Pressekonferenz am Freitag preisgaben. Immerhin bestätigten sie: Nach der Terror-Hölle in der Wiener Innenstadt von Allerseelen, bei der vier unschuldige Passanten von dem islamistischen Attentäter Kujtim F. ermordet und 22 weitere teils lebensgefährlich verletzt wurden, sind jetzt 21 weitere Salafisten im Visier der Fahnder.
Mittäter im klassischen Sinne war von ihnen wohl keiner, der 20-jährige Attentäter handelte definitiv alleine. Ob sie Mitwisser des Anschlags waren, ließen Nina Bussek von der Staatsanwaltschaft und der Leiter der Ermittlungsgruppe „2. November“, Michael Lohnegger, offen. Zehn der 21 Verdächtigen sitzen seit vergangenem Wochenende in U-Haft, gegen den Rest wird auf freiem Fuß ermittelt. Unter ihnen sind Islamisten, die schon in der Vergangenheit straffällig und abgeurteilt wurden.
Ermittlungen. Bislang wurden 60 Zeugeneinvernahmen durchgeführt, 20 Hausdurchsuchungen fanden statt. Die Fahnder stellten vor allem elektronisches Beweismaterial sicher. Weitere Ermittlungen gegen noch nicht ausgeforschte mögliche Mitglieder eines Netzwerkes wurden eingeleitet.
Ob es Querverbindungen ins Ausland gab, blieb unbeantwortet, wie der Attentäter in die Wiener City kam, ist weiter unklar. Jedenfalls nicht mit Öffis – glaubt die Polizei. Bekannt wurde bereits zumindest: Der Bericht der U-Kommission bleibt geheim.
Terror-Opfer: Jetzt sind alle außer Lebensgefahr
Nach all den schrecklichen Meldungen der vergangenen Tage ist dies eine gute Nachricht: Von den 14 schwerverletzten Opfern des Terroranschlags in der Wiener Innenstadt schwebt keines mehr in Lebensgefahr.
Neben den vier Toten forderte der Amoklauf offiziell 22 Verletzte, 14 davon wurden in vier Krankenhäusern teils intensiv behandelt. So stand das Leben des jungen Polizeibeamten (28), der als Erster auf den Terrorristen gefeuert hatte, lange auf der Kippe. Sein Zustand wird immer noch als kritisch beschrieben, Lebensgefahr besteht jedoch nicht mehr. Das gilt auch für jenen jungen Mann, auf den zu Beginn des Anschlags zweimal geschossen wurden. Er erholt sich im AKH.