Antriebe legen Straßenbahnen lahm

Totales Chaos: Alle Flexity-Bims in der Remise

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Die Wiener Linien sind sauer: Derzeit fährt nicht eine Einzige der neuen „Super-Bims“.

Wien. Wie ÖSTERREICH berichtete, hätten im Vorjahr 16 von insgesamt 119 bestellten Flexity-Straßenbahnen von Bombardier ausgeliefert werden sollen. Tatsächlich waren es nur acht. Seit Sonntag fahren aber auch die nicht.

Grund: Die Antriebe – das Herzstück der Bim – sind laut Wiener Linien ­defekt, alle Drehgestelle müssen getauscht werden. Manfred Juraczka, VP-Verkehrssprecher, ätzt gegen die verantwortliche Stadträtin Ulli Sima: „Ihr gehen offensichtlich die Bim-Garnituren aus.“

Pannenserie. Die Geschichte der Flexity ist jedenfalls eine ziemliche Pannenserie: Im Dezember 2018 fuhr die Erste der Niederflurbahnen. 2019 kappte sie im Sommer die Oberleitung am Schwarzenbergplatz. Lieferengpässe einer Subfirma von Bombardier halbierten im Vorjahr die Auslieferung von 16 auf acht Garnituren. Und jetzt kam der totale Knock-out hinzu.

Eine Woche Stillstand. Caroline Hödl, Sprecherin von Bombardier, sagt zu ÖSTERREICH, dass „die acht Bahnen nächste Woche wieder fahren. 18 weitere Bims werden heuer ­jedenfalls pünktlich ausgeliefert. Die restlichen 93 Stück kommen dann bis 2025.“ Die Kosten der neuen Bahnen belaufen sich auf 562 Millionen Euro.
Pönalzahlung. Wiener-­Linien-Sprecherin Katharine Hersey sagt gegenüber ÖSTERREICH, dass es im aktuellen Fall keine Zahlungen für die Reparatur gibt: „Das ist Teil des Wartungsvertrags und muss von Bombardier erledigt werden.“ Anders verhält es sich bei den fehlenden acht Bims. Da gehen die Pönalzahlungen leicht in die Hunderttausende.

Alte helfen aus. Derweil müssen die alten, unbequemeren und mit weniger Plätzen bestückten Garnituren aushelfen.

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