Kameraden erschossen

Toter Rekrut: Mordanklage gegen Schützen

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Die Staatsanwaltschaft geht von vorsätzlicher Tötung aus.

Der Soldat, der am 9. Oktober 2017 in einer Wiener Kaserne den 20 Jahre alten Rekruten Ismail M. erschossen hat, wird sich wegen Mordes vor Geschworenen verantworten müssen. Die Staatsanwaltschaft geht demnach davon aus, dass es sich um eine vorsätzliche Tötung gehandelt hat. Gerichtssprecherin Christina Salzborn bestätigte der APA, dass gegen den Verdächtigen Ali Ü. (22) am Donnerstag eine Mordanklage beim Landesgericht eingebracht wurde.

Todesschuss Opfer Ismail M.
© privat
Opfer Ismail M.

"Seitens der Verteidigung besteht die Möglichkeit, gegen die Anklage einen Einspruch zu erheben. Erst nach Verstreichen der Rechtsmittelfrist von 14 Tagen ist die Ausschreibung der Hauptverhandlung möglich", erläuterte Salzborn. Prozesstermin gibt es daher noch keinen.

Beschuldigter bestritt Absicht

Nach bisherigen Angaben des Beschuldigten hat sich der Schuss, der den Rekruten tötete, versehentlich gelöst, als er gestolpert sei und sich am Abzug seines Sturmgewehres festgehalten habe. Der Vorfall ereignete sich im Ruheraum eines Wachcontainers der Kaserne in Wien-Leopoldstadt.
 
Nach einer Tatrekonstruktion im Jänner kam der Soldat auf freien Fuß, was vom Gericht mit dem Wegfall des dringenden Tatverdachts in Richtung Mord begründet wurde. Gegen diese Entscheidung erhob die Staatsanwaltschaft Beschwerde beim Oberlandesgericht, worauf der 22-Jährige Anfang März neuerlich in U-Haft genommen wurde.

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