Jener Teenager, der bei ÖSTERREICH anrief, um seine Unschuld zu beteuern, stellte sich.
Wegen zweier angeblicher Raubüberfälle ohne Waffe und nur mit scharfen Worten bliesen Staatsanwaltschaft und Polizei Ende der Woche zur Jagd auf einen 17-Jährigen: Und gaben ein Lichtbild von Mansur D. zur Veröffentlichung frei. Wie berichtet, rief der Tschetschene daraufhin bei ÖSTERREICH an: „Mein ganzer Ruf ist ruiniert. Das ist alles erlogen.“
Schon vor der Fahndung habe er versucht, seinen zuständigen Sachbearbeiter bei der Kripo zu erreichen, um das „Missverständnis aufzuklären“. Doch der sei im Krankenstand gewesen, dessen Kollege brüllte ihn am Telefon nur an. Freitagnachmittag stellte sich D. im Beisein seines Anwaltes Wolfgang Blaschitz, der angesichts der Vorgangsweise der Behörden nur den Kopf schüttelt. Wobei er vor allem an den Angaben der vier vermeintlich überfallenen Burschen zweifelt: Wer verabschiedet sich am Ende eines Coups mit einem Handshake? Zudem waren „Täter“ und „Opfer“ einst befreundet (bevor sie sich zerstritten), verletzt wurde niemand.
17-Jähriger kam mit Anwalt Wolfgang Blaschitz
Dennoch wurde Mansur D. einkassiert und am Wochenende an die Justiz überstellt. Ob die U-Haft verhängt wird, ist unklar. Vonseiten des Anwaltes gibt es Überlegungen, die Behörden aufgrund der Veröffentlichung des Fotos seines Mandanten wegen Verletzung des Identitätsschutzes zu klagen.