Prüfbericht

Wien Energie: ''Existenzrisiko nicht bemerkt''

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Dass bei der Wien Energie alles in Ordnung gewesen sei, ist bestenfalls eine Legende.

Wien. Der von drei un­abhängigen Prüffirmen vorgelegte Bericht über die irren Haftungen an den Strombörsen für die Wien Energie und das Milliarden-Drama danach soll laut Aufsichtsratschef Peter Weinelt „die völlige Alternativlosigkeit des Handelns der Wien Energie“ belegen. Details des Berichts wollte er unter Verschluss halten – der Bericht ging dann an die Bundesregierung. Und jetzt stehen im Profil erste Details darüber, dass doch nicht alles so eitel Wonne war, wie von Weinelt behauptet.

Keine Überraschung. So wackelt die Verteidigung, dass der „Schwarze Freitag“ am 28. August absolut nicht vorhersehbar gewesen sei, bedenklich: Denn laut Prüfbericht wurde bereits im Dezember 2021 der „rasante Preisanstieg“ und die „höheren Börsenpositionen mit erhöhtem Liquiditätsrisiko“ im Aufsichtsrat diskutiert. Die Anwaltskanzlei Freshfields hielt fest: „Rückblickend betrachtet wurde die mögliche Existenzbedrohung durch einen Liquiditätsengpass dennoch nicht als solche wahrgenommen.“

Mahrer-Appell. Kein Wunder, dass der Bund bis 30. September einen „vertieften Bericht“ einfordert und dass VP-Wien-Chef Karl Mahrer mit einem dramatischen Appell an Stadtchef Michael Ludwig aufhorchen lässt: „Die Menschen haben ein Recht auf die volle Wahrheit, was mit ihrem Steuergeld passiert ist. Herr Bürgermeister, legen Sie alle Unter­lagen offen!“

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