Der 35-jährige türkische Staatsangehöriger ruft bei Senioren an und gibt sich als Polizist aus.
Der auf den Lichtbildern ersichtliche Mann steht im Verdacht, mehrere schwere gewerbsmäßige Betrugstaten sowie mehrfach das Delikt der Amtsanmaßung begangen zu haben. Der Tatverdächtige wird in Zusammenhang mit einer organsierten Tätergruppe gebracht, die seit dem Jahr 2018 einen Schaden in Millionenhöhe allein in Wien verursacht haben soll. Bei der Betrugsmasche gibt sich ein mutmaßlicher Täter am Telefon als Polizist aus und bringt durch seine rhetorischen Fähigkeiten die Opfer dazu, sowohl Geld, Schmuck als auch sonstige Wertgegenstände an weitere „falsche Polizisten“, die als Abholer fungieren, auszuhändigen. Mit dieser Masche bringen sie vorwiegend ältere Menschen um ihr jahrelanges Erspartes. Der nun gesuchte Tatverdächtige trat bei einem erfolgreichen Betrug als „Abholer“ des Geldes in Erscheinung. Dabei konnte er von einer Überwachungskamera gefilmt werden.
Die Wiener Polizei ersucht über Anordnung der Staatsanwaltschaft um Veröffentlichung der Bilder. Hinweise (auch anonym) werden unter der Telefonnummer 01-31310-33800 erbeten.
So gehen die Täter vor
Der Haupttatverdächtige, ein 35-jähriger türkischer Staatsangehöriger, gegen den bereits ein europäischer Haftbefehl aufrecht ist, sucht im Telefonbuch nach älter klingenden Vornamen die auf Senioren schließen lassen. Er ruft anschließend von einem Handy mit einer „verfälschten Nummer“ an und gibt sich als Polizist aus. Er erläutert den Opfern glaubwürdig, dass Trickbetrüger hinter ihrem Ersparten her sind, da die Polizei eine Liste mit möglichen Opfern gefunden hätte (im Zuge einer Festnahme, einer Durchsuchung etc.). Zur Sicherung oder Registrierung werden Polizisten vorbeikommen und die Wertsachen verwahren. Anschließend kommen seine Mitarbeiter, geben sich als Polizisten aus und nehmen jegliche Wertgegenstände (Geld, Schmuck
etc.) an sich und verschwinden. Die Fantasie der Betrüger ist grenzenlos. In vielen Fällen wird telefonisch eruiert, wie viel Bargeld die Opfer besitzen. Oftmals gibt es auch vor der Übernahme des Geldes strikte Anweisungen und Anleitungen für die Opfer. Es gibt Geldübergaben bei den Wohnungen, aber auch im öffentlichen Raum (Bsp. unter einer Bank verstecken). Sehr viele Opfer berichten von einer enormen Glaubwürdigkeit, einem enormen psychischen Druck, aber auch von telefonischen Bedrohungen.