Herz-Transplantation

Wunder-OP rettet Kind

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Erstmals in Österreich - Kunstherz für 13-Jährige.

Es war ein Wagnis, das in dieser Form in Österreich noch keinen Ärzten gelang: Vor drei Monaten schafften es die Spezialisten des AKH Wien rund um den leitenden Arzt Daniel Zimpfer und Andreas Zuckermann, den Chef der Transplantation, einem 13-jährigen Mädchen ein Kunstherz einzusetzen.

Durch Kunstherz reduzierte sich ihr Lungenhochdruck
Möglicherweise retteten sie dem Kind damit das Leben. Denn nach einer Herzmuskelerkrankung stellte sich bei der 13-Jährigen als Komplikation ein Lungenhochdruck ein. Um sie aber für eine Transplantation überhaupt erst stabil zu bekommen, war dieser „Kunstgriff“ mit einer voll implantierbaren Mini-Pumpe nötig.

Experte Zuckermann: „Dieses Kunstherz saugt das Blut aus der linken Herzkammer und führt es der Körperschlagader zu.“ Das Wagnis gelang: Das kranke Herz konnte entlastet werden, und der Lungenhochdruck reduzierte sich auf ein für Transplantationen nötiges Niveau.

Nach „Ausbau“ der Pumpe erhielt sie Spenderherz
Am Mittwoch konnte dem Mädchen in einer stundenlangen Operation das Kunstherz „ausgebaut“ und das neue Organ erfolgreich eingesetzt werden. „Als ich wegging, sah es wirklich gut aus“, sagte Zuckermann. Erst am Freitag wollen die Experten mehr über die Wunder-OP preisgeben.

Therapie: Lebenslang Medikamente
Die erfolgreiche Implantation des Spenderherzens war für die 13-Jährige der erste Schritt zu einer halbwegs akzeptablen Lebensqualität. Damit das neue Organ vom Körper nicht abgestoßen wird, muss sie sich aber einer lebenslangen Therapie unterziehen.

Unumgänglich ist es, dass sie lebenslang täglich spezielle Arzneimittel einnimmt – laut einer Studie sollen das 15 bis 55Prozent der Patienten nicht tun. Aber: „Bei Transplantationen zwischen 2006 und 2012 hatten wir eine Fünf-Jahres-Überlebensrate von 84,4 Prozent.“, sagt Spezialist Zuckermann.

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