Die Zahl der Verkehrstoten blieb in etwa gleich, die der getöteten Fußgänger explodierte.
Wien. Bei dieser Statistik sollten die Alarmglocken schrillen: Vor allem die ganz kleinen und die ältesten Verkehrsteilnehmer – also die schwächsten – werden am häufigsten zu Opfern im Straßenverkehr. Besonders tragisch: Sechs Kinder, die 2019 zu Fuß unterwegs waren, wurden getötet. Noch das Jahr zuvor war es kein einziges.
Während die Zahl der Verkehrstoten (410) insgesamt in etwa konstant blieb, ist die Zahl getöteter Fußgänger um 44 Prozent regelrecht explodiert. 68 starben vergangenes Jahr auf unseren Straßen. Im Vorjahr waren es noch 47.
Zudem war jedes zweite Todesopfer 75 Jahre oder älter. Allein in der Altersgruppe 75 plus nahm die Zahl der ums Leben gekommenen Fußgänger um zwölf zu. „Unser Verkehrssystem nimmt ausgerechnet auf die Schwächsten, nämlich auf Kinder und auf ältere Menschen, viel zu wenig Rücksicht. Österreich braucht rasch Maßnahmen für eine kindgerechte und seniorengerechte Verkehrsplanung“, fordert VCÖ-Sprecher Christian Gratzer: „Unser Verkehrssystem muss fehlertoleranter werden. Ein Fehler darf nicht mit schwersten oder gar tödlichen Verletzungen bestraft werden.“
Die meisten Opfer gibt es in Tirol
Vor allem im Ortsgebiet sei der Handlungsbedarf groß: Sieben von zehn tödlichen Fußgängerunfällen ereigneten sich innerorts. Tempo 50 sollte künftig laut VCÖ im Ortsgebiet nur noch dort erlaubt sein, wo es aus Sicht der Verkehrssicherheit zulässig ist.
Im Bundesländer-Vergleich gab es im Vorjahr in Oberösterreich die meisten tödlichen Fußgängerunfälle mit 15 Todesopfern, in Niederösterreich kamen zehn Fußgängerinnen und Fußgänger im Straßenverkehr ums Leben, in Kärnten und der Steiermark waren es jeweils acht.