Erfolgreiche Suchaktion in OÖ

Zwei Kinder auf Toilette gefangen

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Feuerwehr fand die Vermissten nach zwei Stunden

Diese fünf Stunden waren für zwei Kinder die Hölle – und für ihre Eltern auch. Der siebenjährige Ahamed Amer und seine kleine Schwester Salma wollten am Freitag vor dem Zubettgehen noch eine Stunde auf den Spielplatz. Mutter Suzan Amer erlaubte es den beiden, um in Ruhe die jüngsten der insgesamt sechs Geschwister ins Bett zu bringen. Schließlich ist der Spielplatz nur ein paar hundert Meter die nicht stark befahrene Straße hinunter im beschaulichen Ort Hellmonsödt vor den Toren von Linz.

Sie schrien verzweifelt 
um Hilfe – keiner hörte es
Doch die Gefahr lauerte nicht auf der Straße. Die Kinder tollten umher – als sich ein Bedürfnis meldete. Um auf die Toilette zu gehen, wollten die fünfjährige Salma und ihr Bruder nicht extra nach Hause laufen und wertvolle Zeit zum Spielen verlieren. Also gingen sie auf die öffentliche Toilette gleich hinter dem Spielplatz und versperrten die Tür. Fertig, und ab wieder raus. Doch die WC-Tür ließ sich nicht mehr öffnen. Salma und Ahamed schrien um Hilfe, trommelten an die Tür – keiner hörte sie. Irgendwann saßen sie nur noch verzweifelt am kalten Boden, froren in ihren T-Shirts und kurzen Hosen. „Mit Plastiktüten aus dem Mistkübel deckten sie ihre nackten Beinchen ab“, erzählt Mutter Suzan Amer im ÖSTERREICH-Gespräch.

Feuerwehrmänner fanden die frierenden Kinder
Als die Kinder um 19 Uhr nicht nach Hause kamen, begann sie, mit ihrem Mann Kahled die beiden rund um den Spielplatz zu suchen. Nach zwei Stunden riefen sie verzweifelt die Polizei zu Hilfe. Schließlich waren es Feuerwehrmänner, die Salma und Ahamed in der Toilette fanden. „Auf dieses Klo gehen wir sicher nie mehr“, sind sich die Kids einig. Auf den Spielplatz wollen sich aber nicht verzichten.

 

»Ich hatte Angst, dass die beiden entführt wurden«

ÖSTERREICH: Wie geht es Ahamed und Salma nach dem großen Schock?
Suzan Amer:
Ganz gut mittlerweile. Sie haben ganz unruhig geschlafen. Es war wie ein schrecklicher Film für uns alle. Ich hatte solche Angst, dass sie entführt wurden. Und die beiden haben in der Toi­lette sicher so viel geschrien und geweint. Als ich sie wieder in die Arme schließen konnte, waren sie ganz gelb im Gesicht und todmüde.

ÖSTERREICH: Wer hat die beiden gefunden?
Amer:
Feuerwehrmänner. Ich bin denen und der Polizei so dankbar. Zwei Stunden haben wir alleine gesucht, alle Freunde abgeklappert. Dann konnten wir nicht mehr.

ÖSTERREICH: Wie weit ist der Spielplatz von Ihrer Wohnung entfernt?
Amer:
Keine fünf Minuten. Dort sind sie jeden Tag – manchmal sogar mehrmals.

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