Heuer schon 8 Femizide

Zwei Messer-Morde an Frauen schocken das Land

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Eifersucht, Besitzdenken, Zukunftsangst – dieser Mix lässt Männer „explodieren“. 

Wien. Im noblen Hietzing hatte sich der gebürtige Kärntner Hans E. (einst mit blondgelockter Rockstar-Mähne „der schöne Hans“ genannt) ein gutes Leben aufgebaut. Der Fahrrad-Guru der Marke Simplon, der auch ein Team sponserte, führte hier gemeinsam mit seiner um 20 Jahre jüngeren Ehefrau Helga ein florierendes Geschäft. Man freute sich auf die jährlichen Biker-Urlaube, postete die Fotos dazu im Netz, filmte mit Drohnen nicht nur Touren, das kinderlose Paar war lange Zeit ein Herz und eine Seele.

Messer Morde
© oe24
Helga E.

Angestellte und Freunde alarmierten Polizei

Doch dann kam Corona. Die Kunden blieben aus, die Lieferketten versiegten, die Partnerschaft litt mit den schlechter gehenden Geschäften – zuletzt offenbar so sehr, dass die 48-Jährige ihrem Hans eröffnete, künftig getrennte Wege gehen zu wollen. Das verkraftete der 68-Jährige gar nicht, mit einem Messer tötete er seine Ehefrau in der gemeinsamen Wohnung über dem gemeinsamen Geschäft, in dem sogar Sportlegenden wie Hans Krankl sich mit einem neuen Bike eingedeckt hatten.
Nach der Bluttat überlegte der noch immer durch­trainierte Amateursportler wohl zu flüchten, „versperrte“ sich aber im letzten Moment selbst den Weg, schloss die Wohnungstür von innen ab und beging mit der Tatwaffe Suizid. Angestellte und Freunde, die sich Sorgen machten, alarmierten nach dem nächsten Arbeitstag, an dem beide nicht erschienen, die Polizei. So wurde das Verbrechen entdeckt. 

83-Jähriger wollte Frau mit Messer erlösen

NÖ. Mit mehreren Stichen mit einem 34 Zentimeter langen Küchenmesser wollte ein Weinviertler „aus purer Verzweiflung“ seine Lebensgefährtin (86) von ihrer schweren Krankheit „befreien“ – dieses Motiv gab der Senior-Verdächtige aus Stockerau an, was angesichts der Wahl der Waffe aber schwer nachvollziehbar ist. Der Sohn des Beschuldigten fand Freitagmittag die Leiche seiner „Schwiegermutter“ Margit A., der Vater, der Selbstmord begehen wollte, lag schwer verletzt in der Wohnung in einem Haus in der Johann-Strauß-Promenade. Er wurde ins Krankenhaus nach Krems geflogen, wo er noch in der Nacht auf Samstag im Spitalsbett festgenommen wurde. 

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In diesem Haus in Stockerau wurde die Leiche gefunden.
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