Chronologie

Entführungen und Geiselnahmen von Österreichern

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In den vergangenen Jahren sind immer wieder österreichische Staatsbürger entführt worden.

Besonders spektakulär war eine wochenlang andauernde Geiselnahme von österreichischen Touristen in der algerischen Sahara vor drei Jahren. Im April dieses Jahres wurde ein entführtes österreichisches Studentenpaar tot in Bolivien aufgefunden. Im Anschluss ein kurzer Überblick:

23. April 2001 TÜRKEI:
Sieben Österreicher befinden sich im Istanbuler Luxushotel "Swissotel" vorübergehend in der Gewalt von pro-tschetschenischen Geiselnehmern. Insgesamt werden 120 Hotelgäste und Angestellte, unter ihnen zahlreiche Ausländer, festgehalten. Die 13 Tschetschenen ergeben sich nach knapp 12 Stunden und lassen alle Geiseln frei. Zuvor hatten die Geiselnehmer ein Ende der russischen Militäraktion in Tschetschenien verlangt.

13. Mai 2003 ALGERIEN:
Zehn in der algerischen Sahara entführte Österreicher werden nach eineinhalb Monaten aus der Geiselhaft befreit. Gemeinsam mit den zwei Tirolern und acht Salzburgern wurden ein Schwede und sechs Deutsche freigelassen. Die Geiselnehmer waren Mitglieder der radikal islamistischen Salafisten-Gruppe für Predigt und Kampf. Der Organisation werden Verbindungen zum Terrornetzwerk Al Kaida nachgesagt.

Über die Umstände der Befreiungsaktion gab es kaum offizielle Informationen. Bereits Anfang März waren sechs Deutsche, vier Schweizer und ein Niederländer im Süden Algeriens in Geiselhaft genommen worden. Immer wieder wurden Gerüchte laut, wonach die Heimatländer der entführten Geiseln sich bereit erklärt hatten, Lösegeld für ihre Freilassung zu zahlen.

13. Juli 2005 GAZA-STREIFEN:
Ein Österreicher und ein Brite werden im Gaza-Streifen Opfer einer Entführung. Beide werden nach ein paar Stunden wieder freigelassen. Der 55-jährige österreichische Ingenieur hielt sich aus beruflichen Gründen im Gaza-Streifen auf. Entführungen von Ausländern sind laut Nahost-Kennern nichts Ungewöhnliches. Oft seien palästinensische Fehden der Hintergrund.

21. Dezember 2005 JEMEN:
Zwei österreichische Touristen werden im Jemen als Geiseln genommen. Die beiden Architekten Peter Schurz und Barbara Meisterhofer aus Graz werden nach drei Tagen wieder freigelassen. Das Paar war laut jemenitischen Zeitungsberichten vom Al-Jaradin-Clan entführt worden. Ob Lösegeld bezahlt oder wie von den Geiselnehmern gefordert, Angehörige des Al-Jaradin-Clans freigelassen wurden, war unklar. Nach ihrer Freilassung hatten die beiden ihre Reise fortgesetzt.

26. Jänner 2006 BOLIVIEN:
Ein Studenten-Paar aus Wien wird in der bolivianischen Hauptstadt La Paz entführt. Anfang April werden die Leichen von Peter Kristen Rabitsch und Katharina Koller auf einem Armen-Friedhof von La Paz gefunden. Die Polizei ging sehr bald nach ihrer Entführung davon aus, dass sie einer Bande von falschen Polizisten zum Opfer gefallen sein dürften. Wie später bekannt wurde, könnte der Ende August festgenommene Bandenchef Ramiro Milan mit der peruanischen Rebellengruppe " Leuchtender Pfad" in Verbindung gestanden sein.

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(C) APA
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