Der Villacher Narrenfestzug war der Faschings-Höhepunkt – und wenige Tage vor der Wahl waren so viele Politiker wie nie dabei.
Die Narrenzeit in Villach war heuer auch Wahlkampfzeit in ganz Kärnten: Wenige Tage vor der Wahl marschierte fast die gesamte Polit-Prominenz mit. Für Aufsehen sorgte Landeshauptmann Gerhard Dörfler (BZÖ). Nachdem er vor einigen Wochen mit einem Witz über eine stillende afrikanische Mutter nicht nur Lacher provozierte, gab es am Ende des Faschings eine neuerliche Kostprobe seines Humors.
Der BZÖ-Spitzenkandidat war ganz in Müllmann-Orange gekleidet, teilte – no, na – Orangen aus und machte sich (in Anspielung auf seinen „Negerwitz“) dabei lustvoll an den falschen Brüsten von zwei als dunkelhäutige Schönheiten geschminkten Herren zu schaffen. Dörfler dazu: „Das sind die Schwestern von Roberto Blanco!“ - als Anspielung auf den Schlagerstar, der anwesend war, als Dörflers seinen „Negerwitz“ öffentlich erzählte. Auch diesmal fanden nicht alle Zuschauer Dörflers Wortspielerei gelungen.
Harmloser ging es bei der FPÖ zu
Die Blauen kochten die
Besucher mit Nudeln und Wahlzuckerl ein, Mario Canori war mit Zauberermantel
und Kochmütze maskiert. VP-Chef Josef Martinz war in weiß mit Asia-Tuch
gewandet, ließ aber bei manchem Zuschauer Zweifel offen, um welche
Verkleidung es sich handelt. Reinhart Rohr und Villachs Bürgermeister
Helmut Manzenreiter (SPÖ) verteilten als Musketiere Wahlzuckerl.
Alle maskiert
Schon von den frühen Morgenstunden an war in
Villach die Hölle los: Die Gilden reisten aus den hintersten Tälern des
Landes an, alle Geschäftsleute in der Innenstadt maskierten sich. Für die
Kinder gab es ein eigenes Programm. Der Höhepunkt war wieder der
Narrenfestzug vom 8.-Mai-Platz zum Hauptbahnhof mit etwa 3.000 bunten
Darstellern und 30.000 Zuschauern.