Keine Hoffnung

Österreicher glauben: Klimagipfel wird nichts ändern

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Die Hälfte der Österreicher würde auf Verbrenner-Autos verzichten - so steht Österreich zum Klimawandel.

Die in Dubai stattfindende UNO-Weltklimakonferenz gibt kaum Hoffnung: 87 Prozent der Befragten aus Österreich gaben an, wenig von der COP28 zu erwarten. Knapp zwei Drittel sind skeptisch, dass der Klimawandel "noch in den Griff zu kriegen ist", 21 Prozent halten dies gar für aussichtslos. So lauten die Ergebnisse einer Umfrage, die die Akademie der Wissenschaften (ÖAW) als Teil des heurigen "Wissenschaftsbarometers" durchführen ließ.

Schon vor acht Jahren vereinbart

Den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, wie vor acht Jahren in Paris vereinbart, scheint angesichts der bisherigen Zugeständnisse der Staaten, wie auch manche Forschende meinen, kaum mehr möglich. Jedes Zehntel-Grad zählt, heißt es aber oft. Bei der Umfrage zeigte sich überraschenderweise: Immerhin mehr als ein Drittel (39 Prozent) bejahte die Aussage, dass die Menschheit bei einem Anstieg der globalen Durchschnittstemperaturen um mehr als drei Grad Celsius "noch gut leben kann". 63 Prozent stimmten voll und eher zu, dass es "mehr Maßnahmen gegen den Klimawandeln geben" sollte.

Mensch trägt die Haupt-Schuld

Die Anerkennung, dass der Klimawandel menschliche Ursachen hat, scheint immerhin weitgehend gegeben: Die Mehrheit der Befragten stimmte zu, dass die Verbrennung von fossilen Brennstoffen zum Klimawandel beiträgt (85 Prozent), Klimaschutzmaßnahmen zielführend sind (80 Prozent) und der Klimawandel vom Menschen verursacht ist (79 Prozent). Das sind weitere Ergebnisse der Umfrage zur Einstellung der österreichischen Bevölkerung zum Klimawandel, die ergänzend zum jüngst präsentierten ÖAW-Wissenschaftsbarometer vom Gallup Institut durchgeführt wurde und auf der Befragung von 1.500 Österreichern und Österreicherinnen im September und Oktober (online und telefonisch, gewichtete Sample war repräsentativ) basiert.

Gesundheit, Pflege, Klima - die wichtigsten Themen

Bei der Bedeutung einzelner Themenfelder reihten 31 Prozent den Klimawandel auf den ersten (21 Prozent) oder zweiten Platz (10 Prozent) - häufiger wurde in Summe das Gesundheitssystem, das Pflegesystem sowie Armut als prioritäre Themen genannt - Zuwanderung und Bildungssystem belegten die hinteren Plätze.

Was ist man bereit zu machen?

Die Bereitschaft, mit selbst auferlegten Maßnahmen zum Schutz des Klimas beizutragen, viel gemischt aus: Größte Zustimmung gab es dafür, mehr zu reparieren und Secondhand-Produkte zu nutzen, beim Einkauf mehr auf die heimische Produktion zu achten und auf klimafreundliche Heizungssysteme umzusteigen. Den eigenen Ausstieg aus Verbrennermotoren bzw. Umstieg auf Elektromotor lehnten 49 Prozent (der rund 1.100 Auto- oder Motorradbesitzer) ab. Auch "Tempo 100" auf der Autobahn zu fahren, ist vergleichsweise unpopulär (39 Prozent würden sich nicht beteiligen).

 
 

Für Forschung, gegen Aktivismus

Dass Forscherinnen und Forscher ihre Erkenntnisse teilen (z.B. über öffentliche Vorträge, wissenschaftliche Publikationen, Stellungnahmen) sieht die Mehrheit als wichtig an - doch Aktivismus oder die Beteiligung an Demonstrationen wurde sehr ablehnend beurteilt. 57 Prozent sagten aus, dass sich Forschende keinesfalls mit Aktivismus, etwa sich auf die Straße zu kleben oder Unibesetzungen, öffentlich engagieren sollten.

ÖAW-Präsident Heinz Faßmann
© APA/GEORG HOCHMUTH
× ÖAW-Präsident Heinz Faßmann

"Gewisse Resignation"

Dass es zum einen die Sicht gibt, dass Maßnahmen gegen den Klimawandel notwendig sind, und gleichzeitig den Bemühungen wenig Erfolgsaussichten zugeschrieben werden, wertete ÖAW-Präsident Heinz Faßmann in der Mitteilung als "eine gewisse Resignation". Wichtig sei daher, in der Kommunikation zum Klimawandel stärker zu motivieren und weiterhin faktenbasiert zu informieren und Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen: "Sonst sind Verdrängung oder sogar Leugnung des Klimawandels die problematischen Folgen."

Vor dem Hintergrund des viel debattierten gesellschaftlichen Vertrauens in Wissenschaft ist aber durchaus positiv, dass 66 Prozent meinten, dass "politische Entscheidungen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen sollten".

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