Die Lage in Afghanistan erschwert die Abschiebe-Pläne des Innenministeriums.
Wien. Österreich will auch weiter an Abschiebungen nach Afghanistan festhalten: Das ist nach wie vor der allgemeine Tenor aus Innen- und Außenministerium.
3.780 Afghanen seit 2017
Bislang gab es heuer 203 Abschiebungen und freiwillige Ausreisen nach Afghanistan, seit 2017 wurden insgesamt 3.780 Afghanen rückgeführt. Die aktuelle Sicherheitslage im Krisenland erschwert allerdings die Rückführungen.
EU-Abschiebungen. Auch die sogenannten „Dublinüberstellungen“ laufen derzeit nur schleppend. Dabei werden Afghanen in das für ihr Asylverfahren zuständige EU-Land abgeschoben. 2021 wurden so bisher 85 Afghanen außer Landes gebracht - im August waren es bislang 9.
Charter wackelt
Für September hat das Innenmiisterium einen Charterflug in die afghanische Hauptstadt Kabul geplant. Ob der Abschiebe-Flug allerdings wirklich stattfinden kann, ist derzeit mehr als fraglich. Abgesagt wurde der Abschiebe-Flug bislang zwar noch nicht, trotzdem hält man sich im Innenministerium auf ÖSTERREICH-Nachfrage mit Prognosen zurück. „Aufgrund der jüngsten Entwicklungen ist die Lage in Afghanistan derzeit unübersichtlich und können keine seriösen Prognosen abgegeben werden“, so ein Sprecher des Innenministeriums.
Kein Abschiebestopp
Einen generellen Abschiebestopp will man von Seiten des Ministeriums aber auch weiterhin nicht bekanntgeben. „Was mögliche zukünftige Rückführungen nach Afghanistan betrifft, so erfolgt eine laufende Beobachtung und Bewertung der aktuellen Situation sowie eine Anpassung der Planungen an Entwicklungen.“