Das Bundesheer wird künftig im Finanzministerium bei der Betrugsbekämpfung mithelfen, vor allem im Bereich Schwarzarbeit-Kontrolle.
Das Bundesheer hilft künftig im Finanzministerium aus. Das haben SPÖ-Verteidigungsminister Norbert Darabos und ÖVP-Finanzminister Josef Pröll vereinbart. Es handelt sich dabei um sogenannte Bedienstete "über Stand", die infolge der Bundesheerreform derzeit keinen Arbeitsplatz haben. Sie werden vor allem im Bereich der Betrugsbekämpfung tätig sein.
"Doppelter Mehrwert"
Darabos sieht in der Vereinbarung
einen "doppelten Mehrwert". Zum einen würde über diesen Weg der
sozial verträgliche Sparkurs in der Verwaltung fortgesetzt, zum anderen
könne das Finanzressort nun "gezielter und umfassender" bei
der Betrugsbekämpfung vorgehen. "Diese Lösung ist somit im Sinne
der Bediensteten beider Ministerien und auch im Interesse der Steuerzahler",
so der rote Verteidigungsminister.
400 Mann können wechseln
Das Übereinkommen beinhaltet im
Detail, dass bis zu 400 Bedienstete in 50er-Gruppen beginnend ab November
2010 schrittweise bis 2013, in das Finanzministerium übergeleitet werden.
Ihre Aufgabe wird die Verstärkung der Betrugsbekämpfung sein - vor allem die
Kontrolle illegaler Arbeitnehmerbeschäftigung und die Kontrolle nach dem
Glückspielgesetz.
Die Betreffenden müssen für einen erfolgreichen Wechsel eine Kurzausbildung an der Bundesfinanzakademie absolvieren. Sie werden sich vor allem aus dem Unteroffizierscorps rekrutieren. Diese Soldaten haben eine besondere Eignung als Kommandanten und Ausbildner - speziell im Bereich der Menschenführung. Darüber hinaus verfügen sie über eine fundierte Ausbildung im IT-Bereich und in den grundsätzlichen Gesetzen und Verordnungen.
Interner "Beamten-Arbeitsmarkt"
SPÖ-Beamtenministerin
Gabriele Heinisch-Hosek begrüßt den Wechsel von Bundesheer-Mitarbeitern ins
Finanzministerium. Es zeige sich, dass der "interne Beamten-Arbeitsmarkt"
schon funktioniere. Heinisch-Hosek will ihn künftig noch stärker ankurbeln.
Jobrotationen seien ein wichtiger Beitrag zum Sparen. Denn wenn
Verwaltungsposten - wie seit Jahren und weiterhin - abgebaut werden, sei es
"wichtig, das verfügbare Personal auch tatsächlich dort einzusetzen, wo es
gebraucht wird".
Beim Projekt "Postler zur Polizei" werden bis Jahresende 1.000 Mitarbeiter wechseln. Bisher haben 250 frühere Post-Bedienstete ihre Ausbildung abgeschlossen und sind bei der Exekutive - vor allem in der Verwaltung - im Einsatz. 15 Postler wechselten überdies in die Justiz, wo sie die Staatsanwaltschaften in der Verwaltung entlasten. Zehn weitere sollen heuer noch folgen.