Super-Wahljahr 2013

Frank Stronach mischt Länder auf

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Fix ist seine Kandidatur in NÖ und Kärnten, auch Salzburg und Tirol sind möglich.

Neo-Politiker Frank Stronach bringt die Landeshauptleute in Bedrängnis. Fix ist: Das Team Stronach tritt bei den Landtagswahlen nächstes Jahr in Niederösterreich und in Kärnten an. Auch die Kandidatur in Salzburg und Tirol steht im Raum.

Niederösterreich. Erst vor wenigen Tagen gab Stronach bekannt, dass er bei der niederösterreichischen Landtagswahl antritt. Frank Stronach selbst wird auf der Liste stehen, allerdings nicht als Spitzenkandidat. Ob er dadurch Erwin Prölls (ÖVP) absolute Mehrheit in Gefahr bringt? „Jeder kann nach gesetzlichen Kriterien bei Landtagswahlen kandidieren. Aus momentaner Sicht ist das alles noch graue Theorie“, lässt Pröll über seinen Sprecher Peter Kirchweger ausrichten.

Dörfler hofft darauf, dass Stronach ihn wählt
Kärnten. Anders in Kärnten: Der Spitzenkandidat des Team Stronach, Gerhard Köfer, steht schon lange fest. Bei einer Landeshauptmann-Direktwahl hätte Gerhard Dörfler (FPK) nach wie vor den Podestplatz mit 24 %. Aber Köfer vom Team Stronach liegt mit 21 % knapp dahinter. Dörfler hofft sogar auf Stronach: „Er hat nie gesagt, dass er mich nicht wählt“ (siehe Interview).

Kärnten
© TZ Österreich

Umfrage: Dörfler hat in Kärnten die Nase vorn; Grafik: TZ ÖSTERREICH

Politologe warnt: „Stronach darf sich nicht verzetteln“
Salzburg und Tirol. Ob das Team Stronach auch in Salzburg und Tirol antreten wird, steht noch nicht fest. Aber: „Wir bereiten uns darauf vor“, so Klub-Chef Robert Lugar. Die Entscheidung werde bis Ende des Jahres fallen. Laut Umfrage würde das Team Stronach mit vier Prozent aber den Einzug in Salzburg verfehlen.

Politikwissenschafter Peter Filzmaier hält Stronach zwar für die Schlüsselfigur im anstehenden Wahlkampf, rät ihm aber zur Vorsicht (siehe Interview): „Er muss aufpassen, dass er sich nicht verzettelt. Er müsste sich vierteilen.“

Dörfler hofft auf Stronach

ÖSTERREICH: Schaffen Sie am 3. März Platz 1?
Gerhard Dörfler: Ich kandidiere als überparteilicher Landeshauptmann: Ich habe gezeigt, dass ich über die Parteigrenzen hinweg akzeptiert werde.

ÖSTERREICH: Schmälern die Ermittlungen der Justiz gegen Sie Ihre Wahlchancen?
Dörfler: Es wird auch gegen den Kanzler ermittelt. Und beim Bawag-Prozess hat es Freisprüche gegeben. Die Leute wissen, was sie davon zu halten haben.

ÖSTERREICH: Aber es wird Sie doch keine andere Partei erneut zum Landeshauptmann machen …
Dörfler: Ich schlage vor: Der Stärkste stellt den Landeshauptmann. Ohne Koalitionspakt. Wenn es die SPÖ schafft, werde ich Peter Kaiser wählen.

ÖSTERREICH: Das sagen Sie, weil Sie wissen, dass Sie keine Koalition zusammenbringen.
Dörfler: Aber wer sagt das? Rot-Grün wollen wir ohnehin nicht. Und die ÖVP und Stronach haben nie gesagt, dass sie mich nicht wählen.

ÖSTERREICH: Sie hoffen auf ÖVP und Stronach?
Dörfler: Nochmals: Wer Stärkster ist, hat Anrecht auf den Landeshauptmann.

Politologe Filzmaier: "Stronach ist die Schlüsselfigur"

ÖSTERREICH: Wir starten in ein Super-Wahljahr. Müssen sich die anderen Parteien vor Stronach fürchten?
Peter Filzmaier: Die Rechnung ist ganz simpel: Wenn eine zusätzliche Partei ins Parlament einzieht, wird die Mehrheitsbildung schwieriger. Stronach ist der Schlüsselfaktor. Aber er muss aufpassen, dass er sich nicht zu sehr verzettelt. Er müsste sich vierteilen bei vier Wahlen.

ÖSTERREICH: Muss Niederösterreichs Erwin Pröll um seine Absolute zittern?
Filzmaier: Sollte es zu mächtigen Wortduellen zwischen Stronach und Pröll kommen, interessiert keinen mehr, was Leitner (Anm. SPÖ NÖ) zu sagen hat. Eher die anderen Parteien haben sich zu fürchten

Kathrin Liener / (gü)

Stronach präsentiert Partei

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