Streit um Karfreitag

ÖGB plant kreativen Protest

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Neben einer Klage setzt der ÖGB in Sachen Karfreitag jetzt auf eine Nadelstich-Taktik.  

Wien. Dass der ÖGB mit ­einer Klage gegen den gestrichenen Karfreitags-Feiertag vorgehen will, hat ÖSTERREICH bereits berichtet. ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian wird am kommenden Mittwoch im Vorstand ein Gutachten bei einem ­Arbeitsrechtler in Auftrag ­geben, um die Angriffs­punkte im von ÖVP und FPÖ beschlossenen Gesetz zu finden. Im Gespräch sind ­Klagen von Betroffenen, aber auch Feststellungsklagen etwa bei OGH oder Verfassungsgerichtshof. 

Kreativ. Darüber hinaus setzt Katzian auf „kreativen Protest“. Er soll zeigen, wie lückenhaft und was für ein Pfusch die neue Regelung nach ÖGB-Ansicht sei.

Frei zu Stoßzeiten. So könnten sich Beschäftigte just an einem Tag freinehmen, an dem besonders viel zu tun ist: Blumenverkäufer etwa am Valentinstag, Müllabfuhr am 27. Dezember, der Handel am 3. Einkaufsfeiertag usw. Katzian wollte zwar keine konkreten Beispiele nennen, aber: „Den Kollegen auf der Betriebsebene wird schon ­etwas einfallen.“

Arbeitgeber unter Druck. Die Arbeitgeber stünden dann vor der Alternative, an dem betreffenden Tag entweder zusperren oder für die Aufrechterhaltung des Betriebes hohe Zu­schläge an die ­Beschäftigten zahlen zu müssen. Kalkül des ÖGB: Dann hätte die Regierung Druck, die Regelung zu ändern und den freien Karfreitag doch noch einzuführen ...

(gü)

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