Gremien entscheiden über Verhandlungen

Türkis-Grün noch vor Weihnachten?

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ÖVP und Grüne spulten letzte Sondierung ab – trotz angespannter Stimmung stehen die Zeichen auf Verhandlungen.

Am Freitagabend, gegen 20.30 Uhr, war es dann so weit: Nach mehr als 40 Stunden gemeinsamen Sondierens schlossen ÖVP-Obmann Sebastian Kurz und Grünen-Chef Werner Kogler die Annäherungsphase der beiden so unterschiedlichen Parteien ab.

Und auch wenn die insgesamt 12 Verhandler nach 10 Stunden Poker eher erschöpft als glücklich aussahen – alle gingen am Freitagabend davon aus, dass die Sondierungsphase gut gelaufen sei und die beiden Parteien in der kommenden Woche offizielle Koalitionsverhandlungen aufnehmen werden.

Die Sondierungen glichen in Wahrheit in vielen Bereichen bereits richtigen Verhandlungen. Und so schloss man am Freitag nicht völlig aus, dass die neue Regierung – bei allen großen inhaltlichen Unterschieden – doch schon vor Weihnachten stehen könnte.

Kogler sprach von einem zehnjährigen Projekt

Zurückhaltung. Trotzdem ließen sich die beiden Parteichefs gestern nicht in die Karten schauen. Zuerst trat Werner Kogler vor die Kameras – legte sich nicht fest, ließ aber aufhorchen: Schließlich sei es in den Sondierungen aus grüner Sicht darum gegangen, dass ein solches Projekt nicht nur auf eine Legislaturperiode, sondern auf zehn Jahre ausgelegt sei. Kurz wiederum sagte, 2017 mit der FPÖ sei es einfacher gewesen. Es ­seien aber gute und interessante Gespräche gewesen.

Grüner Vorstand – und türkise Abendsitzung

Jetzt sind die Parteigremien am Zug: Die Grünen trommeln für morgen, Sonntag, in der Wiener Urania den Erweiterten Bundesvorstand (EBV) zusammen. Die Türkisen haben keine offizielle Vorstandssitzung anberaumt – Kurz wird aber mit den Parteigranden nicht nur telefonieren, am Sonntagabend wird man auch „Face-to-Face“ in Wien beraten, zumindest inoffiziell. Kurz könnte dann am Montag den Start der Verhandlungen ganz offiziell verkünden – aller Voraussicht nach mit den Grünen.

(gü)

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