Streit um Wiener AKH

Stadt will mit dem Bund verhandeln

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Ärzte protestieren gegen geplante Einschnitte bei den Ambulanzen.

Die Stadt Wien will mit dem Bund über eine verbesserte Zusammenarbeit in Sachen Wiener AKH verhandeln. Das hat Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) am Montag im Gemeinderat angekündigt. Angesichts der Tatsache, dass die Stadt jährlich Zahlungen von 484 Mio. Euro und der Bund einen Beitrag in Höhe von 300 Mio. Euro leiste, müsse man gemeinsam "Verbesserungsüberlegungen anstellen", so die Ressortchefin in der Fragestunde.

Zwei Betreiber für Österreichs größtes Spital
Derzeit wird das AKH, Österreichs größtes Krankenhaus, von zwei Betreibern geleitet. Für den Bereich Forschung und Lehre ist die MedUni Wien - und damit der Bund - zuständig, für die Patienten- und Spitalversorgung die Stadt in Form des Wiener Krankenanstaltenverbunds (KAV). Was die Verhandlungen betrifft, müsse man jedoch nichts überstürzen, so Wehsely. Schließlich laufe der bestehende Vertrag noch bis 2015 - mit Verlängerungsoption bis 2017.

Bund und Stadt in Zukunft unter einem Dach?
Kürzlich hatte bereits Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) für eine Neuorganisation des AKH plädiert. Es solle künftig ein Dach geben, unter dem Bund und Gemeinde vereint werden, stellte das Stadtoberhaupt in einem Interview in Aussicht - allerdings ohne Details zu nennen.

Debatte über Einschränkungen bei AKH-Ambulanzen
Thema in der heutigen Debatte waren auch die temporären Engpässe in den Spitalambulanzen. Wehsely sprach sich diesbezüglich für eine Ausweitung und höhere Qualitätssicherung im Bereich der niedergelassenen Ärzte aus. Dass zahlreiche Patienten mit leichten Erkrankungen die Krankenhäuser aufsuchen, liege nämlich auch an den Öffnungszeiten der Ärztepraxen. Diesbezügliche Verbesserungen erhofft sich die Gesundheitsstadträtin von den Gruppenpraxen im Rahmen der Ärzte-GesmbHs.

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