Eskalation

Ärzte-Streit: Ärzten geht es nur ums Geld

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Ministerium: Ärzte nur an eigenem Einkommen interessiert.

Recht schroff hat das Gesundheitsministerium am Mittwoch auf die jüngsten Proteste der Ärztekammer reagiert. "Nicht die Politik, sondern die Ärztekammer streut Sand in die Augen der Bürger", sagte Sektionschef Clemens Martin Auer zur APA: "Denen geht es nicht um Patienten- und Bürgerinteressen, sondern ausschließlich um eigene Einkommensinteressen."

Angesichts der Kritik an angeblichen Kürzungen verwies Auer auf aktuelle Zahlen aus dem Finanzausgleich: So betrage allein der Mehraufwand für Ärzte durch die Länder in den Krankenhäusern heuer 352 Mio. Euro plus gegenüber dem Vorjahr. "Das ist alles Einkommenszuwachs in den Händen der Ärzte", betonte er. Von 2016 bis 2018 seien dies 1,2 Mrd. Euro. "Das sind die Fakten, um die es der Ärzteschaft geht."

Ein befürchteter Machtverlust kann aus Sicht des Sektionschefs nicht die Motivation für den Aufschrei der Mediziner sein, denn beide Bund-Länder-Vereinbarungen und das noch zu beschließende Begleitgesetz "atmen den Geist von mehr niedergelassener Versorgung". Außerdem schmälere keine Zeile im Gesetz die Möglichkeit zur Gesamtvertragsgestaltung der Kammer.

Den ins Auge gefassten Ärzte-Generalstreik wollte Auer ebenso wenig kommentieren wie mögliche Gesamtvertragskündigungen. Die Ärztevertreter müssten sich selber überlegen, ob sie sich damit nicht mehr schadeten als nützten, merkte er an.
 

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