Gesundheitspaket

Ärzte-Streit vorbei - Reform fast fertig

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Es war das Aufreger-Thema des vergangenen Jahres: Das Kassensanierungspaket im Rahmen der Gesundheitsreform. Still und heimlich wurde dieses nun seit Februar erfolgreich verhandelt.

Bis Montagabend laufen die Verhandlungen noch auf Hochtouren. Dann soll das Reformpapier zur Kassensanierung im Rahmen der Gesundheitsreform, das der Hauptverband der Sozialversicherungsträger und die Ärztekammer ausverhandelt haben, fertig sein. Still und heimlich, aber mit ungeheurem Einsatz, haben Hauptverbands-Vorstandsvorsitzender Hans Jörg Schelling und Ärztekammer-Präsident Walter Dorner daran gearbeitet.

Ohne Aufregung à la Kdolsky
Fakt ist: Der neue Gesundheitsminister Alois Stöger ließ die Verhandlungspartner ohne großes Getöse arbeiten - vergessen sind die Querelen, die unter Stögers Vorgängerin Andrea Kdolsky lautstark und in aller Öffentlichkeit ausgetragen wurden.

Eckpunkte fixiert
Der Grundkonsens zur erfolgreichen Sanierung der Krankenkassen ist fix, am 30. Juni soll das fertige Papier dann dem Gesundheitsminister vorgelegt werden. Die wichtigsten Fakten für Patienten:

  • Weniger Arzneikosten: Das explosionsartige Wachstum für Medikamente soll eingedämmt werden. Diskutiert wurde dabei auch eine billigere Rezeptgebühr für Generika – die nun allerdings wieder vom Tisch sein soll. Packungsgrößen sollen reduziert werden, da Patienten angeben, 10 bis 20 Prozent der Medikamente regelmäßig wegzuwerfen.
  • Gemeinschafts-Praxen: In der Gruppe „Finanzkonsolierung“ wurden die Honorarstrukturen für Ärzte neu überarbeitet. Plus: Es soll mehr Ärzte-Gemeinschaftspraxen geben. Vorteil für Patienten: Mehrere Fachärzte sind in einem Haus tätig, die Öffnungszeiten sind flexibler.
  • Öffnungszeiten: Bei den Öffnungszeiten der Ordinationen soll die Sozialversicherung zukünftig mehr zu reden haben.
  • e-card-Missbrauch: Die Arbeitsgruppe „Disease-Management“ hat eine stärkere Vernetzung der Praxen erarbeitet, die e-card-Missbrauch verhindern soll.

Dazu kommen noch wichtige Maßnahmen zur Qualitätskontrolle und die Arbeitsgruppe IT-Strukturen hat Ärzte, Apotheker und Länder zum Thema E-Medikation an einen Tisch gebracht.

Nächster Schritt: Spitäler
Hauptverband und Ärztekammer zeigen sich jedenfalls mit den derzeitigen Verhandlungsergebnissen zufrieden. Nächster Schritt: Der Dialog mit den Ländern zur effizienteren Finanzierung der Spitäler.

Der Fahrplan zur Einigung

Montag, 22. Juni: Abschluss der Verhandlungen zwischen Hauptverband und Ärztekammer.

Dienstag, 23. Juni: Beschlussfassung in der Trägerkonferenz.

Donnerstag, 25. Juni: Vorentscheidung in der Bundeskurie der Ärzte.

Samstag, 27. Juni: Ärztekammertag in Salzburg.

Dienstag, 30. Juni: Reformpapier wird Gesundheitsminister Alois Stöger vorgelegt.

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