Ö3-Wecker-Moderator Philipp Hansa wurde wegen eines Werbeauftritts gemaßregelt, ein weiterer ORF-Mitarbeiter aufgrund von nicht genehmigten Nebenbeschäftigungen sogar entlassen.
Jeden Morgen spielt Ö3-Wecker-Moderator Philipp Hansa mit einem Radio-Hörer „Hansa fehlen die Worte“. Wer das richtige Wort errät, der bekommt zehn Euro. Mit einer Werbe-Kooperation dürfte sich der Moderator, der als freier Mitarbeiter für den ORF arbeitet, selbst ein Extrageld verdient haben.
Instagram Posting von zwei Ö3-Moderatoren sorgt für Wirbel
Gemeinsam mit Ö3-Kollegin Gabi Hiller (fest angestellt) warb Philipp Hansa trotz neuer Benimmregeln für ein aktuelles Raiffeisen-Projekt.
Ethikkodex. Aber gerade durch die neuen Benimmregeln im ORF sollten Kommentare und Postings in sozialen Netzwerken sowie lukrativen Nebenjobs und Moderationen ein Ende finden. Mit ihnen haben sich etliche „Stars“ des Staatsfunks bisher ihr Salär aufgebessert.
Ethikkodex greift: Klärendes Gespräch
Laut Stellungnahme des ORF hatte es ein klärendes Gespräch mit Hansa und Kollegin Hiller gegeben. Der ORF sagt dazu: "Ein Instagram Posting, in dem zwei Ö3-ModeratorInnen eine Werbekampagne eines Unternehmens thematisieren, sorgt derzeit für Diskussionen. Dem ORF sind Inhalte von Vereinbarungen, die seine Mitarbeitenden mit Dritten geschlossen haben, nicht bekannt. Nach Prüfung und nunmehriger Kenntnis des Sachverhalts hat mit den beiden Mitarbeitenden ein klärendes Gespräch stattgefunden, in dem ihnen mitgeteilt wurde, dass derartige Tätigkeiten nach dem neuen Ethikkodex nicht mehr möglich sein werden."
Entlassen wegen "nicht genehmigten Nebenbeschäftigungen"
In einem anderen Fall wurde ein Mitarbeiter sogar entlassen. "Aufgrund von nicht genehmigten Nebenbeschäftigungen hat der ORF die Zusammenarbeit einvernehmlich beendet."
Weiter heißt es: "Der ORF bekennt sich in vollem Umfang zu Offenheit und Transparenz. Die Rechte und Pflichten seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind im ORF-Gesetz genau geregelt. Weiters verfügt der ORF u.a. mit dem Redaktionsstatut und den Programmrichtlinien über darüber hinaus gehende Regulative. Jahresbericht, Transparenzbericht, Public Value-Bericht, Nachhaltigkeits-Bericht uvm. dokumentieren die Geschäftstätigkeit des ORF umfassend. Die Geschäftstätigkeit des ORF wird laufend von Stiftungsrat, Prüfungskommission, Rechnungshof und Regulierungsbehörde geprüft."
Kickl-Affäre um ORF-Wien-Moderator
Auch zu einem viel kritisierten Postings auf X (ehemals Twitter) nimmt der ORF Stellung.
"Am 20.4.2024 wurde ein Posting eines ORF Wien-Redakteurs auf der Plattform „X“ kritisiert, in dem auf ein Interview mit Herbert Kickl-Biograf Gernot Bauer mittels eines Zitats zum Gesundheitszustand des FPÖ-Chefs hingewiesen wurde. ORF-Wien-Landesdirektor Edgar Weinzettl hat dem Redakteur in einem ausführlichen Gespräch nochmals auf den sensiblen Umgang mit der Bewerbung von Sendungsinhalten in den Sozialen Netzwerken, insbesondere wenn es sich um Spekulationen hinsichtlich des Gesundheitszustands von Personen des öffentlichen Lebens handelt, hingewiesen."
Abschließend lässt der ORF wissen: "Der von ORF-Generaldirektor Roland Weißmann erlassene Ethikkodex präzisiert die ORF-Compliance-Regelungen zusätzlich und lebt diese noch konsequenter."